Review

Verheißungsvoll klingt ja der Name des Films nicht unbedingt. Man denkt irgendwie sofort an das Chuck-Norris-Meisterwerk "Top Dog". Ich zumindest. Weil unter "Dog Soldiers" kann man sich zuerst nicht viel vorstellen. Wenn man sich dann den Klappentext der DVD in der Videothek durchliest, erfährt man, dass es um eine Horde britischer Soldaten geht, die eines Tages in ein abgelegenes, schottisches Waldstück schön üben dürfen. Oder müssen. Zu diesem Zeitpunkt können die Soldaten noch ein paar Witze reißen, z.B. wie ärgerlich die Übung ist, da doch heute das Fußballländerspiel zwischen Deutschland und England ist. Wenn das nur ihr einziges Problem wäre, wären sie wohl sehr glücklich. Denn bald gabeln sie ein paar andere Soldaten auf bzw. nur einen, weil dessen Begleiter furchtbar zermetzelt wurden. Bald stellt sich heraus, dass in diesem Wald Werwölfe hausen und genau, heute Nacht ist Vollmond.

Mal wieder ein Werwolffilm, der schon ganz gute Kritiken bekommen hat, zumindest in der OFDb. Auch trotz dieser vielen guten Meinungen über diesen Film hatte ich keine großen Erwartungen, da mir solche Art von Filmen, die meist etwas Mystisches in sich haben, nicht zusagen. Vor allem nicht, wenn es um Vampire oder Werwölfe geht. Da aber gerade "28 Days Later" in der Videothek nicht zu haben war und ich unbedingt einen Horrorfilm anschauen wollte, ist meine Wahl auf die "Dog Soldiers" gefallen.

Und was soll ich dazu sagen? Meine Erwartungen, die ich ja nicht hatte, wurden voll erfüllt, der Film ist einfach nichts Besonderes. Er mag zwar ganz nett sein und durchaus unterhalten, aber im Endeffekt ist die Existenz dieses Horrorfilmchens genauso zweifelhaft und sinnlos wie so gut wie alle Horrorfilme in der letzten Zeit. Man gibt 3 Euro aus, schaut sich einen Film an, bei dem man zwar nicht einschläft, aber der einem keine weitere Sekunde im Gedächtnis bleibt, wenn man ihn einmal fertig gesehen hat. Ok, blutige Szenen sind schon recht zahlreich enthalten, für eine FSK 16 Freigabe heutzutage sogar noch recht heftig. Da sind 18er-Filme oft harmloser. Die Spezial-Effekte, auf die ja in solchen Filmen immer ein besonderes Auge geworfen muss, werden mehr oder weniger geschickt umgangen, die Werwölfe sind meistens nie länger als Bruchteile von einer Sekunde zu sehen, ehe sofort wieder auf etwas anderes geschnitten wird.
Wenn es dann mal zu einer Verwandlung kommt, findet die im toten Winkel statt, das heißt, die Kamera wird so gehalten, dass z.B. ein Tisch in der Quere steht und der Zuschauer nur die Geräusche hört, wie man sich nun mal eine Verwandlung von Mensch zu Werwolf audiotechnisch vorstellt.

Ob das Ganze dann atmosphärisch ist, bezweifle ich auch, denn "Dog Soldiers" besitzt die viel gescholtene MTV-Ästhetik mit wackelnder Kamera und schnellen Schnitten. Die mag ja ab und zu ganz nett sein, aber hier passt sie meines Erachtens überhaupt nicht.
Getragen wird der Film von ein paar Sprüchen, wie man sie eben aus britischen Filmen kennt. Aber eine Lachgranate stellt der Film hier natürlich auch nicht dar.

Sicherlich kein schlechter Film, er ist von mir aus auch sein Geld wert, da ein Genrefan (mit Genre mein ich jetzt Horror- und nicht Werwolffilm) wie ich gut unterhalten wird. Das allein reicht aber auf jeden Fall nicht aus, einen Film in gehobenes Mittelmaß zu bringen. Selbst einige gorige Momente helfen da nicht. 5/10 Punkte

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