Aller spätestens seit "American Werewolf in London" habe ich festgestellt, dass ich Werwölfe einfach nur cool finde. Deswegen bin ich neugierig auf die vielen vielen anderen Werwolf-Filmen geworden. Leider ist dieser Film, mit dem Titel "Dog Soldiers", schon die erste Ernüchterung. Regisseur Neil Marshall machte sich mit diesem Film, nicht nur in Großbritannien, einen Namen und drehte paar Jahre später den überragenden Schocker "The Descent". Doch dieses frühe Werk konnte mich nicht ansatzweise so packen wie "The Descent". Eine Truppe britischer Soldaten werden im Wald von irgendwelchen Werwölfen gejagt und landen schließlich in einer Holzhütte, wo sie sich auf den Gegenschlag vorbereiten. Zunächst sei gesagt, dass dieser Film ziemlich derber Trash ist, der die ganze Zeit unschlüssig wirkt, ob er sich jetzt selbst ernst nehmen soll oder nicht. Der alberne und völlig belanglose Humor traf jedenfalls überhaupt nicht mein Geschmack und auch von den Effekten her (da sah sogar "American Werewolf" von 1981 1000mal besser aus) hätte ich viel mehr erwartet, zumal man gerade bei Werwölfen, wunderbare Effekte kreieren kann. Hinzu kommt noch das typische britische Macho-Gehabe, das völlig fehl platziert ist. Da fallen irgendwelche platten Sprüche an den völlig falschen Stellen und konnten bei mir nicht ein mal ein müdes Lächeln erzeugen. Zudem klaut der Film auch ziemlich dreist von "Alien" und "Predator". Die Dschungel-Phase, insbesondere die Ego-Sicht der Werwölfe, erinnerte schon sehr stark an den Kult-Streifen mit Arnold Schwarzenegger, während die Atmosphäre in der Hütte stark von "Alien 2" abgekupfert wurde. Hinzu kommt noch, dass der Film von vorne bis hinten vorhersehbar ist, obwohl der Film die meiste Zeit ein auf Geheimnistuerei macht. Mit der Spannung sieht es anfangs auch ein wenig mau aus, was sich zumindest im späteren Verlauf des Films ein wenig bessert. Die Schauspieler liefern auch eine akzeptable Leistung ab, obwohl man da schon von Anfang an weiß, welche Charaktere am längsten überleben und welche nur reines "Kanonenfutter" sind. Gerade hier hätte ich mir viel mehr Kreativität gewünscht, z.B. das ein zunächst unscheinbarer Charakter, sich später zum großen Helden mausert. Ich kann diesen Film leider nur eingefleischten Trash-Fans empfehlen, die besonders auf britischen Horror stehen. Auch wenn ich nicht viele Werwolf-Filme bisher gesehen habe, so bin ich fast der Ansicht, dass dies einer der Schwächsten ist. Lieber nochmal zu "American Werewolf" greifen und sich ansehen, wie man so einen Film richtig macht.
Fazit : Überraschungsarm, grobe Logiklöcher, billige Effekte und ein völlig typisches Finale nach Schema-F. Dog Soldiers empfand ich als eine herbe Enttäuschung, welche ich mir garantiert nicht nochmal ansehen werde. Zwar nicht der schlechteste Horrorfilm, aber sicherlich einer der schlechteren Vertreter Großbritanniens.
4,5/10