Meine Damen und Herren, ich glaube, wir haben einen neuen Stern am Regie-Himmel entdeckt, der uns noch sehr viel Freude bereiten wird. Das "neue britische Kino" hält Einzug und ich bin jetzt schon abhängig...
"Dog Soldiers" war im Grunde nur ein Zufallsgriff ins Videothekenregal, der sich dann als Glücksgriff herausstellte. Eine Low-Budget-Produktion aus Schottland mit Werwölfen und Soldaten...wie soll das denn funktionieren? Neil Marshall demonstriert es über die gesamte Laufzeit.
Zur Story:
Ein einfaches Manöver in den schottischen Highlands wird für einige Soldaten zum Horrortrip. Und für jeden ist was dabei: der erfahrene Sergeant, der clevere aber unterschätzte Ruhige, das Großmaul, der Sprücheklopfer, die gemeinen Regierungsagenten...alles vertreten. Die vermeintlich einfache Übung wird alsbald zum Überlebenskampf für die Soldaten, da sie das Lager der "Feinde" verwüstet und verstümmelt vorfinden. Es wird klar, dass sie es mit einem weit gefährlicheren Gegner zu tun haben: Werwölfe!
Die Geschichte ist im Grunde nicht sehr anspruchsvoll und bei weitem nicht neu, aber dafür zackig und spannend aufgemacht. Viele kleine Insider-Jokes runden das Ganze ab (Star Trek!).
Die gesamte Atmosphäre des Films ist absolut genial eingefangen: die dunklen Wälder, das schroffe Land und die "Heulbojen" im Nacken, die die Jungs zerfetzen. Das Versteckspiel im abgelegenen Haus erinnert ein wenig an die Zombie-Zeiten des Kinos und unterstützt die aufkommende Panik ideal.
Die Effekte sind für eine Mini-Produktion recht ansehnlich und wirken herrlich altmodisch, anstatt alles mit CGI vollzupumpen. Die Wölfe sehen stellenweise zugegebenermaßen vielleicht etwas künstlich aus, erfüllen aber ihren Zweck, wie ich finde. Die Darsteller agieren "in Ordnung" und sofern man das Ganze nicht allzu ernst nimmt, kann man seinen Spaß haben.
Einfach mal drauf einlassen, nicht über jede Kleinigkeit motzen und sich amüsieren.
Von mir gibt's 10/10 Punkten. Empfehlenswert!