Review

Es gibt Trilogien, die eigentlich nie über den ersten Teil hinaus gehen hätten gehen dürfen. George Erschbamers („Bounty Hunters”, „Hardball”) „Snake Eater” – Trilogie gehört eindeutig dazu. Lorenzo Lamas („CIA Code Name: Alexa”), noch vor seiner erfolgreichen „Renegade“ – Zeit, muss hier ein zweites Mal als Jack Kelly, genannt Jack Law oder Soldier auf seine ganz eigene Art und Weise für Ordnung sorgen.

Die dreckige Optik stimmt und Lamas macht seine Sache, wenn auch glanzlos, soweit ordentlich. Nur leider stören verschiedene Faktoren den ordnungsgemäßen Ablauf nach bekannten Selbstjustizregeln. Da wäre zum einen das schwarze Comicrelief Speedboat (Larry B. Scott, „Iron Eagle“, „The Bad Pack“), der wirklich nur darauf abboniert ist einen unterirdischen, Sprüche klopfenden Eddie Murphy-Klon abzugeben und mir so was von auf die Nerven ging. Zum anderen stört die hier vorherrschende Actionarmut. Abgesehen vom bündigen Reinentischmachen zu Beginn und der finalen Erstürmung der Villa des Oberdrogenvertickers, gibt es hier nichts Nennenswertes zu sehen. Erschbamer inszeniert oldschool und hart, hätte davon aber besonders in der Filmmitte mehr zeigen dürfen.

Da gibt es nämlich einen Jack Kelly, der nach seiner einführenden Selbstjustiztour vorübergehend in ein Sanatorium eingeliefert wird, damit sein Anwalt vor Gericht auf unzurechnungsfähig plädieren kann. Von da an wird die humorige Komponente deutlich nach oben geschraubt. Nicht nur seltsame Insassen leben dort, sie treiben auch eigenartige Geschäfte, bestellen sich Pizzas durch die Luftschächte lassen Frauen hereinkommen und frönen illegalen Wettkämpfen im Rollstuhl.

Meist albern und nur stellenweise witzig kommen diese Ideen rüber. Das Ziel einer Selbstparodie wird dabei allerdings deutlich verfehlt. Dafür werden Kellys Operationen dann doch zu ernst genommen. Der führt nämlich von der Institution aus seinen Privatkrieg weiter. Freilich ohne, dass Erschbamer das irgendwie grafisch festhält.

Punkten kann „Snake Eater II: The Drug Buster“ höchstens noch mit dem von Lamas verkörperten Elitekämpfer, der hier nur wenig loskloppt, aber dafür übertrieben cool und chauvinistisch die ganze Angelegenheit angeht und mit einer witzigen Selbstverständlichkeit die Bösewichts ins Jenseits schickt.

Letztlich ist auch dieser Film nur ein weiterer, einfallsloser Beitrag zum, im B-Sektor völlig ausgereizten, Thema Selbstjustiz. Solche Streifen können nur noch anhand gut gemachter Actionfeuerwerke aus dem Einheitsbrei herausragen. Weil der zweite „Snake Eater“ – Teil stattdessen aber vielmehr auf Humor setzt und eine etwas andere Story, aber wenig gelungene Variante zum besten gibt, wird das hier nichts.


Fazit:
Überflüssige Fortsetzung, die sich einzig und allein an den Interessierten und Kompletttisten richtet. Die beiden einzigen Actioneinlagen sind zudem nur müder Genrestandard. Außer der ab und an überraschend guten Musikbegleitung John Massaris („Skeletons“, „Final Stab“) und einem immerhin soliden Lamas hat „Snake Eater II: The Drug Buster“ herzlich wenig zu bieten. Einzig und allein die Anflüge von Humor und die ewige Coolness der Titelfigur können noch amüsieren.

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