Wie so oft denke ich, was Filme im TV angeht, dass es sich dabei meistens um Schmu handelt, dennoch wagte ich am späten Abend den Blick in den auf Pro 7 gesendeten Film "Die Herrschaft der Schatten", da ich wenige Stunden zuvor in der TV-Zeitschrift den Film angekündigt sah und der Inhalt mir eigentlich zusagte.
Die Geschichte, dass nachdem kurz das Licht ausgeht und alle Menschen bis auf wenige vereinzelte verschwunden sind und diese dann von merkwürdigen Schattenwesen verfolgt und bedroht werden und auch selbst verschwinden können faszinierte mich und ich finde, dass der Film spannend und atmosphärisch gut umgesetzt wurde.
Natürlich ist das reine Geschmack- und Ansichtssache und jeder empfindet es anders, was für ihn persönlich einen Film gut macht.
Obwohl ich kein großer Freund der neuen Star Wars-Teile (Episode 1-3) bin, wurde ich von dem Hauptdarsteller Hayden Christensen und dessen Darbietung in diesem Horror-Mystery-Thriller angenehm überrascht, wirkte er auch mich im Gegensatz zu seiner Rolle als Anakin Skywalker in Star Wars Episode 2 und 3 (aus anderen Filmen kenne ich ihn nämlich nicht) nicht so hölzern und konnte mich persönlich überzeugen, so dass ich mich in seinen Charakter hineinversetzen konnte und mit ihm mitfieberte.
Die Idee, dass alle Menschen auf einmal verschwinden, alltägliche Gegenstände plötzlich ihre Kraft (sprich Batterien etc.) verlieren erinnerte mich zwar ein wenig an Stephen Kings Langoliers, aber irgendwie empfand ich dieses nicht sonderlich störend.
Und während ich über die Laufzeit des Filmes mit den wenigen Protagonisten mitfieberte und versuchte eine Antwort auf das ganze mysteriöse Geschehen zu finden, empfand ich die ganze Szenerie als sehr düster und befremdlich zu gleich.
Besonders gut fand ich meiner Ansicht nach, dass es dem mir unbekannten Regisseur gelungen war allein mit dem Spiel von Licht und Schatten eine bedrohliche Atmosphäre zu schaffen und dass man nicht wirklich weiß, wass diese Schatten sind, Waren es Monster? Waren es vll nur die Schatten von normalen Menschen in einer anderen Dimension? Waren vielleicht die Protagonisten in eine Art von Zwischenwelt gefangen und die Schatten versuchten ihnen zu helfen und deren Auftauchen und Verschwinden wird die ganze Zeit über mißverstanden und falsch interpretiert? Oder sind die Schatten böse Wesen, die die Menschen verschlingen, um sich die Welt untertan zu machen?
Fragen, die mir zumindest unbeantwortet blieben, aber die den Film eben auf eine ganz spezielle Art noch spannender machten, als wenn man alles hätte vorgekauft bekommen.
Natürlich musste ich mich auch fragen, wass es mit der stetigen Dunkelheit und der kaum noch aufgehenden Sonne auf sich hatte. Würde man das vielleicht wissenschaftlich erklären können? Müsste dieses nicht bedeuteten, dass die Erde sich aus einem unbekannten Grund langsamer drehen müsste? Aber vielleicht ist das genau der Grund, was den Film so mysteriös wirken läßt... nämlich, dass es dem Zuschauer überlassen wird, sich einen Reim aus der ganzen Situation zu machen ... und dass es weder eine richtige noch falsche Interpretation gibt.
Ich für meinen Teil finde den Film sehr gut und glaube, dass ich ihn mir nochmal anschauen werde, um vielleicht durch Übersehendes zu einer Antwort zu kommen.
Und da macht es mir auch nicht so viel aus - im Gegenteil, dass der Streifen eigentlich nur aus 4/5 Schauspielern besteht, die versuchen der Dunkelheit zu entkommen, um nicht ebenfalls zu verschwinden.
Die Furcht vor dem Unbekannten, selbst wenn diese vielleicht die Rettung aus dem Schrecken bedeutet, was ja auch hätte sein können, fragt man sich ob die Schatten den Charakteren vielleicht nicht eher helfen anstatt ihn schaden zu wollen, wird hier meiner Ansicht nach zum Hauptthema gemacht. Ich glaube nämlich nicht, dass es so sehr um die Geschichte von Personen geht, die einfach nur überleben wollen und dass sie bedroht werden vielmehr hatte ich das Gefühl bei dem Film, dass es um wesentlich mehr zu gehen scheint, dass es sich nicht einfach nur um einen kleinen 08/15-Film handelt, den man ebenfalls mit einer 08/15-Story versehen hat.
Aber vielleicht interpretiere ich das ganze auch einfach nur viel zu viel, mache aus dem unbekannten Hintergrund des Filmes mehr als wirklich dahinter steckt... aber selbst wenn dem so sei, finde ich bietet der Film mal eine willkommende Abwechslung zu den sonstigen Horrorfilmen, in dem man (Fast) immer schon vorher weiß, was passiert und auch dafür einer mehr oder wenige plausible Erklärung vorgesetzt bekommt.(... und ich schaue ja sehr gerne Horrorfilme, aber bin auch mal für etwas Neues offen...)