Federico Fellini hat wahrhaftig einige beachtliche Filme geschaffen. "Satyricon" gehört jedoch nicht dazu!
Leider Gottes ist diese eigenartige Mischung aus Geschichtsstunde, Groteske und Satire nämlich derart sperrig, wirr und öde geraten, dass man schon nach kürzester Zeit das Interesse verliert. Inhaltlich geht es um eine Art Odyssee des narzistischen "Helden" Encolpius (dargestellt von Martin Potter), der mit seinem in Hassliebe verbundenen Gefährten Ascyltos (nervtötender Lachsack: Hiram Keller) während der römischen Kaiserzeit diverse Abenteuer erlebt. Dabei weiss der Beginn durchaus zu faszinieren, doch die Charaktere gehen einem mit ihrem exzentrischen Gehabe bald genauso auf den Keks wie der Regisseur mit seiner zähen Inszenierung. Für 125 Minuten Laufzeit wird hier schlicht und ergreifend zu wenig geboten, was vor allem die inhaltliche Seite des Streifens betrifft. Fellini gelingt es nicht, den Zuschauer an das Geschehen zu fesseln und so etwas wie Spannung kommt höchstens mal versehentlich auf. Ständig wird einem unter die Nase gerieben, es hier mit hoher Kunst zu tun zu haben. Doch ist das ganze Werk eher künstlich geraten, was zu Beginn noch seinen Reiz hat, mit fortschreitender Handlung (als ob es eine geben würde!) aber nur noch stört. Dabei bleiben die Darsteller, trotz allem Overacting, recht gesichtslos. Die Sets und Kostüme können, in Verbindung mit der tollen Kameraarbeit, den Karren wenigstens ansatzweise aus dem Dreck ziehen.
Fazit: Fellini hat schon bessere Filme abgeliefert. Mit "Satyricon" hat er dagegen weder sich noch dem Publikum einen Gefallen getan. Das Ergebnis ist ein absoluter Langweiler, der durch vorgetäuschten Anspruch von seinen Schwächen abzulenken versucht. Jedoch ohne Erfolg. Somit nur für eingefleischte Fellini-Liebhaber interessant!
4/10 Punten