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Das Original "Man on Fire" kann zwar mit Tony Scotts Remake nicht direkt mithalten, ist für sich allein aber ein passabler Action-Thriller, der nicht ganz so sehr auf Action und hektische Schnitte setzt wie das Remake.

Auf dem Tiefpunkt seines Lebens wird dem ehemaligen CIA-Mann Creasy (Scott Glenn) von seinem alten Freund David (Joe Pesci) ein Job vermittelt: Er soll die zwölfjährige Sam (Jade Malle), Tochter einer wohlhabenden Familie, beschützen. Obwohl er sich zunächst dagegen wehrt, entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen dem Bodyguard und dem Mädchen. Als Sam entführt und er bei dem Überfall verwundet wird, schwört Creasy blutige Rache an den Entführern...

Scott Glenn (Vertical Limit) macht hier einen guten Job und man nimmt ihm seinen Part ab. Doch im Gegensatz zu Washingtons Creasy ist Glenn kein Übermensch, der nicht sofort nach dem ersten Oberkörpertreffer umfällt, sondern eine etwas realistischere Figur. Jade Malle geht in Ordnung, auch wenn sie anfangs ein bisschen nervt. Creasys alten Kumpel und Waffenbeschaffer mimt hier Joe Pesci (Lethal Weapon 2), der mir neben Scott noch am besten gefallen hat. Weitere bekannte Gesichter wie Danny Aiello (Leon - Der Profi) und Jonathan Pryce (Ronin) agieren hingegen unter Wert und fallen kaum auf.

Bezüglich der Action kann das Original nicht mit dem Remake mithalten. Es wird zwar etwas geballert und es fließt auch Blut, doch nur kurzweilig und vereinzelt verstreut. Eine Explosion gibt es auch, doch inzwischen hat man schon bessere Auswirkungen der Pyrotechnik zu sehen bekommen. Erst kurz vor Ende steigert der Film das Tempo minimal und es kommt sogar zu mehreren Blechschäden. Und erst in der letzten halben Stunde geht Glenn auf Rachefeldzug, wobei die Folterungen und Exekutionen seiner Opfer nicht mit der Härte daher kommen wie im Remake. Vorher bekommt man zu sehen, wie sich Creasy und Sam langsam anfreunden, was dann auch nur wenig langweilt. Wenig eingegangen wird hingegen auf Creasys Vergangenheit als CIA-Agent. So bekommt man nur kurz ein paar Rückblicke zu sehen, die für den weiteren Filmverlauf allerdings kaum wichtig sind. Die Filmmusik geht auch in Ordnung und passt gut zum italienischen Handlungsort.

Somit ist das Original ein brauchbarer Action-Thriller, der mehr Thriller als Actioner ist, und nicht ganz mit dem modernen Hochglanz-Remake aus dem Hause Scott mithalten kann.

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