Besonders die etwas älteren Zuschauer schätzen diese abgehalfterten Cops, die sich morgens eine Tasse Whiskey einschenken, um überhaupt auf die Beine zu kommen.
Einer wie „Dirty Harry“ hat bereits anno 1971 vorgemacht, wie man mit bösen Buben umgehen kann, nun folgt ihm Jason Statham in gewohnt stoischer Art.
Statham mimt den rüpelhaften Londoner Cop Tom Brant, den sein Boss lieber nicht länger im negativen Rampenlicht der Presse sehen möchte. Doch dann treibt ein Cop-Killer sein Unwesen und Brant begibt sich mit seinem neuen Kollegen Nash (Paddy Considine) auf die Jagd…
Leider folgen dem stimmungsvollen Einstieg, als Brant ein paar Autoknacker mit dem Hockey-Schläger plättet, einige Zeit keine weiteren Actionszenen, da die Geschichte stark auf die Figuren ausgerichtet ist, was besonders auf Statham zutrifft, der als Proll und Zyniker durch die düsteren Schauplätze wandert.
Sein Kompagnon Nash, ein homosexueller Anzug-Träger, bietet jedoch einen gefälligen Kontrast und die beiden ergänzen sich im Grunde recht gut.
Da die Identität des Polizistenmörders von Beginn an ausgemacht ist, fällt ein Rätselraten natürlich flach und auch das Motiv scheint recht weit an den Haaren herbeigezogen zu sein.
Allerdings müht sich Aidan Gillen als titelgebender Blitz mit Erfolg um ein paar fiese Einsätze und einige durchgeknallte Verhaltensweisen, die dem Typen jederzeit abzunehmen sind.
Allerdings impliziert das übliche Katz- und Maus-Spiel keinerlei Überraschungen oder ungeahnte Wendungen, denn dass beide Ermittler der Tendenz von Selbstjustiz nicht abgeneigt sind, deutet sich bereits früh an.
Bis dahin sorgt das finstere Interieur für eine angemessen nihilistische Stimmung in den schmierigen Kaschemmen Londons, den dreckigen Gassen, den wenig einladenden Parkhäusern und den versifften Behausungen.
So kommt es noch zu einer kleinen Verfolgungsjagd durch Straßen und Hinterhöfe, ein Penner versucht Kohle bei der Lokalzeitung zu ergaunern und eine Undercover-Polizistin hat Probleme mit Drogen, was für die eigentliche Geschichte jedoch irrelevant ist und im Prinzip auch keine Pointe beinhaltet.
Gegen Showdown wird die Sache jedoch etwas zu abrupt abgehandelt, denn die Szenerie auf dem Dach eines Parkhauses schließt einige Unwahrscheinlichkeiten und Logiklücken mit ein.
Andere Storylines werden nicht konsequent zu Ende geführt und straucheln im offenem Ausgang, - da war das Drehbuch an einigen Stellen etwas inkonsequent, während der Versuch, den Figuren ein wenig Ambivalenz einzuhauchen, zumindest auf oberflächlicher Ebene gelungen ist, was sich primär in den Gesprächen der beiden Ermittler abzeichnet.
Insgesamt hätte Statham gerne etwas mehr Körpereinsatz ins Spiel bringen können, obgleich seine Figur alles beinhaltet, was den Bad Cop seit den Siebzigern auszeichnet.
Er und seine tauglichen Mitspieler sind es auch schließlich, die den eher innovationslosen Plot zusammenhalten, der im Verlauf keine Twists oder sonstige Überraschungen parat hält.
Er fließt passabel vor sich hin, bringt ein paar kleine Härten zum Vorschein, haucht einigen Nebenfiguren Zwischenmenschliches ein und ist am Ende jenen zu empfehlen, die seit „Dirty Harry“ alles mitnehmen, was dubiose Gesetzeshüter sympathisch erscheinen lässt.
Knapp
7 von 10