"Phantasm" ist mit Sicherheit kein gewöhnlicher Horrorfilm, denn wie der Titel schon verrät, weiß man im Film nie wirklich, ob das Gesehene nun Wirklichkeit oder Phantasie ist. Wie man in Deutschland auf den Titel "Das Böse" gekommen ist, ist mir allerdings rätselhaft. Der Film lässt sich sehr viel Zeit, um in die Gänge zu kommen, dann steigert sich die Spannung jedoch ungemein.
Wer großartige Blutszenen in "Phantasm" erwartet, ist mit Sicherheit im falschen Film gelandet! In sofern ist es auch nicht besonders tragisch, wenn man diesen Film in einer geschnittenen Fassung betrachtet, es sei denn, man möchte die Blutszene mit der fliegenden Kugel sehen. Diese ist nur in der Uncutfassung vollständig zu bewundern.
Das Ende des Filmes lässt dann allerdings einen sehr verwunderten Zuschauer zurück: Jody, eine der Hauptpersonen im Film, ist eigentlich die ganze Zeit schon tot. Reggie der im Film gestorben ist, lebt plötzlich wieder. Nun könnte man ja vermuten, dass alles nur ein Traum war, aber die letzte Szene überzeugt einen vom Gegenteil. Auch nach mehrmaligen betrachten des Streifens wird man nicht wirklich schlauer. Aber gerade diese Eigenschaft, dass der Zuschauer nie weiß, auf welcher Realitätsebene er sich gerade befindet, macht diesen Film immer wieder sehenswert.
Leider zieht sich die Geschichte am Anfang sehr in die Länge, wodurch es einige Punktabzüge von mir gibt. Dafür hätte man andere Gesichtspunkte besser ausarbeiten können, z. B. die Tatsache, wie sich der Tall-Man in Frauen verwandeln kann. Auch die Kugeln fliegen in diesem ersten Streifen zu wenig - zweimal. Schade!
5 Punkte