Review

Handlung:

Ein überdurchschnittlicher großer Typ (THE TALL MAN) bringt Leute um, um aus den Leichen Zwerge zu machen. Dann stellt sich irgendwie heraus, daß er Außerirdischer ist. Daher spricht er auch nicht besonders viel, hauptsächlich sagt er zweimal BOOOO...EY, oder war es doch BOOOOOOOYYY? Ansonsten fliegen noch seltsame Metallkugeln durch die Luft, und wenn man nicht aufpaßt, zapfen sie einem das Blut ab. Diesen Gefahren müssen sich ein Popsänger und sein extrem mädchenhaft wirkender jüngerer Bruder(?) Michael erwehren.

Normalerweise mag ich Horror-Klassiker, aber ab und zu stößt man auch in diesem Bereich auf Filme, die einem ganz und gar nicht zusagen. Es ist gar nicht so, daß Phäntäsm nichts zu bieten hätte; so sind die Auftritte von Angus Scrimm als "Tall Man" wirklich gruselig. Hier ist der Film gelungen, weshalb man ihm auch ein paar Punkte geben kann. Alle anderen Figuren sind lächerlich und gehen einem in erster Linie auf die Nerven. Besonders der Knabe Michael, der wirklich sehr verzärtelt herüberkommt, wirkt beim krassen Mopedfahren und Handfeuerwaffengebrauch alles andere als überzeugend. Popsänger Jody ist auch nicht viel besser, und das war es auch schon mit wichtigen Figuren, höchstens den schmierigen Kumpel von Jody könnte man noch erwähnen, aber wozu??

Als Klassiker gilt der Streifen wohl eher wegen des Verbotsverhaltens der deutschen Zensur und der Herumschnippelei der deutschen Veröffentlicher. Wer aber Blut und Matsch erwartet, sollte vorsichtig sein, denn der Film erhält allenfalls zwei "blutige" Szenen, falls man albernen orangenen bzw. gelben Außerirdischen-Schleim als "Blut" bezeichnen will. Außer diesen wenig spektakulären Szenen bietet der Film eher Grusel, der teils wegen des "Tall Man" ganz atmosphärisch rüberkommt. Vollkommen dümmlich wirkt eine Szene bei einer Wahrsagerin, die wie vieles andere nur kaum Zusammenhang mit der restlichen Handlung aufweist.

Die gute Filmmusik verbreitet ein nettes 70er Jahre-Flair. Die Optik ist ebenfalls für diese Zeit typisch, wirkt aber anders als die Musik eher peinlich.

Letztlich überwiegen die Minuspunkte (lächerliche Figuren u. sinnlose Handlung) die Pluspunkte (Angus Scrimm, Filmmusik). Man kann zwar die Gesamtleistung des Regisseurs Don Coscarelli würdigen, der an diesem Film die meisten entscheidenden Arbeiten übernommen hat. Andererseits wäre ansonsten der Film vielleicht besser geworden. Unter einem Klassiker verstehe ich etwas anderes. Größtenteils einfach langweilig.

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