Review

Der Zug ist noch nicht ganz abgefahren

Was John McClane kann, kann Casey Ryback schon lange? Nicht ganz. Dennoch beweist er es in der Fortsetzung zu Seagals erfolgreichstem, berühmtestem und für viele auch bestem Hit nun gleich nochmal. Dieses Mal in einem Zug. Wieder mal gegen Terroristen. Nun mit seiner zickig-bezaubernden Filmnichte statt einem Playmate im Schlepptau. Abstellgleis oder Hochgeschwindigkeitszug?

Insane in the Choo-Choo-Train

Die Kopie einer Kopie? Naja. Seinem Vorgänger unterstellt man oft nur „Die Hard on a Boat“ gewesen zu sein und nun gibt’s „Die Hard on a Train“. Never change a winning team. Oder Konzept. Oder so ähnlich. Egal wie man es sieht: auch „Under Siege 2“ funktioniert noch und besinnt sich auf die Stärken seines Konzepts, seines Stars, seines Genres. Alles ist ziemlich spürbar eine Klasse schwächer als im legendären Original - aber noch lange nicht schlecht! Und vor allem: gerade hintenraus wird das Ding dermaßen comichaft, bescheuert, klischeehaft und trashig-drüber, dass ich vor Lachen fast auf dem Boden lag. Die Entgleisungen und Explosionen samt wirren Schnitten und Sprintpassagen von Seagal - hysterisch gut! Und das ist ja auch eine Form der Unterhaltung, eine spezielle Qualität. „Kunst“ macht sich eben selbstständig, sobald sie frei ist, sagt man doch. Und „Under Siege 2“ erreicht da definitiv ganz neue Höhen/Tiefen. Seine Formel funkt eben. Und er macht ein solides Doppel mit Teil 1 - selbst wenn er wie gesagt objektiv gesehen klar schwächer ist und manchmal grandios über's Ziel hinausschießt. Härte und Käsigkeit stechen heraus. Hier gibt’s kein Pardon mehr.

Der Zug, der Zug, der Zug hat keine Bremsen!

Fazit: in nahezu jeder Kategorie ein klarer Step Down (genauso wie bei „Die Hard 2“) - und dennoch lässt Seagal hier als als Killerkoch von Abteil zu Abteil nichts anbrennen! Ein Lückenfüller. Die junge Katherine Heigl ist Zucker. In trashiger Unsinnmanier ist gerade das Finale schon der Hammer. 

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