Schon Anfang der 90er, als Steven Seagal auf dem Zenit seiner Popularität war, konnte er kaum mehr als einen Gesichtsausdruck machen, um alle Register an Emotionen, die es gibt, zu zeigen. Mit stoischer Ruhe beseitigt er einen Bösen nach dem anderen, hat nie Angst, schwitzt nie, kommt nie wirklich in Gefahr, ist den Bösen immer eine Nasenlänge voraus, hat immer einen coolen Karate-Trick im Petto und lässt keine Gelegenheit aus, um ein paar der moral verpflichteten Sprüche zum Thema Familie, Ehre, Respekt und Tradition los zu lassen. Dies gilt auch für diesen Film, der rein oberflächlich gesehen ein fader Aufguss des gelungenen ersten Teils ist, mit zum Teil schlechten Tricks und sinnlosen Brutalitäten. Allesamt, vom nervigen, aber genialischen, verkannten Bösewicht, über den super bösen Helfer aus den Reihen des Militärs, bis zum witzigen und vorlauten Sidekick, sie alle entsprechen dem Handbuch für Actionfilm-Klischees, so dass Steven Seagal diesmal nicht mal der schlechteste Schauspieler zu sein scheint. Und was den Film dann zusätzlich in den Trash-Himmel erhebt ist folgender kleiner Nebenaspekt: Obwohl die ganze Farce in einem Zug spielt, schafft es der "Koch", sich ständig frei von oben nach unten, von links nach rechts zu bewegen, als befände sich Steven in einem Grand Hotel. Logisch ist das alles nicht und schlecht gespielt auch. Für den, der sich leidlich unterhalten möchte, werden aber dennoch ein paar vergnügliche Minuten dabei sein.