Review

Steven Seagal spielt einen ehemaligen Schiffskoch und Anti-Terrorismus-Experten, der sich auf einer Zugfahrt mit seiner Nichte, gespielt von Katherine Heigl, befindet, als der Zug von Terroristen in ihre Gewalt gebracht wird, die es darauf abgesehen haben, einen Killer-Satelliten zu kontrollieren.

Genauso kalkulierbar, wie das "Stirb langsam"-Plagiat "Alarmstufe: Rot" verlief, war angesichts des kommerziellen Erfolgs, dass die Macher wohl in naher Zukunft ein Sequel realisieren würden. Und wo wir schon einmal bei dem Thema Vorhersehbarkeit sind: Auch dieser Teil ist bis ins kleinste Detail ohne weiteres kalkulierbar und in der Konstruktion erschreckend einfallslos. Dabei sorgt die neue Idee, dass die Nichte des Helden, die schließlich von den Terroristen als Druckmittel verwendet wird, ebenfalls im Zug sitzt, lediglich dafür, dass die Parallelen zu "Stirb langsam" noch offensichtlicher werden und die Anhäufung von Genre-Klischees noch schwerer ins Gewicht fällt.

Und auch diesmal enttäuscht Steven Seagal, der auch hier mit einer eher hölzernen Leistung nicht einmal im Ansatz ein humanes/menschliches Element in den Film einbringen kann, weswegen auch hier der Sprung über Mittelmaß nicht einmal im Ansatz gelingt und auch die verbissene, vollkommen humorlose Art bringt dem Haudegen kaum Sympathiepunkte, die er bitter nötig gehabt hätte. Die Nebendarsteller sind durch die Bank solide bis ordentlich und damit allesamt besser als Seagal.

Im Endeffekt sind es erneut einzig und allein die Action-Szenen, die einen ordentlichen Unterhaltungswert garantieren, zumal sie hier noch ein wenig aufwendiger und auch brutaler als beim Vorgänger wirken. Die Schusswechsel und Nahkampfszenen sind dabei durchaus spannend inszeniert und die größeren Pyrotechnik-Einsätze durchaus gelungen und sehenswert.

Ansonsten gelingt Regisseur Geoff Murphy, der unter Anderem mit "The Last Outlaw" und "Blind Side" in Erscheinung getreten war, aber eher wenig, so ist auch diesmal keine allzu dichte Atmosphäre vorhanden, die dem stringent geführten Action-Thriller, der, ähnlich wie sein Vorgänger, ein paar vermeidbare Längen im Mittelteil aufweist, den nötigen Rahmen zum Spannungsaufbau gegeben hätte und auch diesmal wirken die Schockmomente nicht allzu überraschend serviert.

Fazit:
Die Action-Szenen wissen durchaus zu gefallen und der solide Unterhaltungswert lässt sich bei "Alarmstufe: Rot 2" ebenfalls nicht leugnen, unterm Strich ist es aber ein wenig innovativer und damit enorm schnell vergessener Action-Thriller, der sich munter beim Vorgänger und beim Vorbild "Stirb langsam" bedient, keine wirklich dichte Atmosphäre erzeugen kann und darüber hinaus einen besseren Hauptdarsteller nötig gehabt hätte.

55%

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