Review

"Alarmstufe: Rot 2" ist einer der besseren Seagal-Filme, auch wenn es davon kaum welche gibt. Das Szenario wurde hier vom Schiff auf einen Zug verlegt und bietet ordentliche Action-Kost.

Der psychopathische Travis Dane (Eric Bogosian) kapert mit einem Killer-Trupp einen Luxuszug, um von ihm aus einen HighTech-Satelliten unter seine Kontrolle zu bringen, mit dem er Washington dem Erdboden gleich machen will. Zufällig ist Ex-Marine Ryback (Steven Seagal) unter den Fahrgästen. Gemeinsam mit dem schwarzen Kellner Bobby (Morris Chestnut) versucht er, Dane aufzuhalten...

Hier tut Steven Seagal (Exit Wounds) wieder mal das, was er am besten kann: Kämpfen! Auch wenn er die Mimik eines Steins hat, so gibt er hier ausnahmsweise mal einen brauchbaren Helden ab, da er auf Angebergetue a'la "Hard to Kill" verzichtet. Dass er den ganzen Aikido-Kramm drauf hat, glaubt man ihm auch, da er schon Sean Connery für "Highlander" den Umgang mit dem Schwert beibrachte. Katherine Heigl (Prinz Eisenherz) sieht teuflisch gut aus und hat sogar ein paar seagal-typische Moves drauf. Kaum sind die beiden in den Zug eingestiegen, läuft ihnen auch schon Morris Chestnut (Last Boy Scout) als blöd rumlabernder Quoten-Schwarzer vom Dienstleistungsgewerbe über den Weg. Im Laufe des Films erweist er sich jedoch für Seagal als nützliche Hilfe. Auf der Seite der Schurken haben wir Eric Bogosian (Blade: Trinity) als lausigen Obermotz. Den Psychopathen nimmt man ihm zwar ab, jedoch nicht den Gangsterboss. Die Killer-Truppe wird von Everett McGill (007 - Lizenz zum Töten) und Allzweck-Schurke Patrick Kilpatrick (Mit stählerner Faust) angeführt. Doch alle können mit Tommy Lee Jones und Gary Busey nicht mithalten, da sie sich allein bei Rybacks Namen schon in die Hose machen.

Kommen wir gleich zum Hauptbestandteil von "Alarmstufe: Rot 2": die Action! Seagal fightet wieder mal mit Messer und Handgefuchtle, aber das ist halt sein Markenzeichen, genauso wie der 360°-Drehungskick bei Van Damme. Ansonsten bedient sich Seagal der MP-5K und der 45er Colt-Pistole. Hat er mal beides nicht zur Hand, so bricht er den Gegnern vorzugsweise das Genick oder erledigt sie auf andere Weise. Die Shoot-Outs und die Zweikämpfe können sich durchaus sehen lassen. Dennoch wurden die Kämpfe auf dem Zug nicht so effektiv in Szene gesetzt, wie es John Woo beim Finale von "Broken Arrow" getan hat. Und die Szene, in der eine Industrieanlage in China zerstört wird, stammt aus unbenutztem Material von Seagals Regie-Debüt "Auf brennendem Eis". Der Mann ist halt kein Verschwender. Dann sieht der Satellit ziemlich unglaubwürdig aus, da er besser für einen SciFi-Streifen geeignet wäre.

Somit ist "Alarmstufe: Rot 2" von der Action her besser als das Original. Zudem gibt es hier keinen fehlbesetzten Charakter wie der von Erika Eleniak im ersten Teil. Mag ich zwar kein Fan von Seagals Werken sein, so war ich mit diesem Film doch zufrieden.

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