Review

„Vor 3 Jahren wurde unsere Firma beauftragt einen Dokumentarfilm über die Vampirgemeinde von Belgien zu drehen. Da uns diese Aufgabe faszinierte schickten wir eine Filmcrew los. Es lief nicht gut …“
So beginnt ein faszinierender Einblick in den Alltag (bzw. –nacht) einer ganz gewöhnlichen Vampirfamilie in Belgien. Das Familienleben, die pubertierende Tochter die sich in einen Menschen verliebt, die Untermieter die manchmal einfach zu aufdringlich sind, Nahrungsbeschaffung und –aufbewahrung  … Probleme die jeder kennt. Über einen längeren Zeitraum begleitet das Filmteam die Familie zuerst in Belgien und später in ihrem erzwungenem Exil in Kanada: Vater Georges (Carlo Ferrante) der versucht die Familie zusammenzuhalten, die etwas verspielte Mutter Bertha (Vera van Dooren), Sohn Samson (Pierre Lognay) ist ein Twen der nur für Party und Sex lebt, und Tochter Grace (Fleur Lise Heuet) die gerade pubertiert, in pink herumläuft, und gerne ein Mensch wäre.

Und immer ist die Kamera hautnah dabei, teilweise kommentiert von den Vampiren. Und wenn die Untermieter versuchen den Freund der Familie auf ihre Seite zu ziehen und sich anschließend furchtbar schämen, dann wird auch nicht abgeschaltet, sondern die Kamera hält drauf, so wie es aus Hunderten von Reality-Soaps bekannt ist. Und die Authentizität wird gnadenlos durchgehalten: Ein verängstigter illegaler Schwarzer wird vorbeigebracht, als späteres Essen. Er fürchtet sich, aber in dem Augenblick wo er die Kamera sieht fängt er das Grinsen an und radebrecht „Belgien ein schönes Land ist“. Später landet er dann selbstverständlich auf dem Tisch, aber die Tochter mag nicht essen: „Seit 3 Wochen essen wir nur Schwarze, ich kann die nicht mehr riechen“. Im Gegenzug ist ihre Freude umso größer, als sie einen nagelneuen pinkfarbenen Sarg bekommt.
Bedingt durch ein paar Probleme innerhalb der Vampirgemeinde muss die Familie sehr schnell von Belgien nach Kanada umsiedeln. Georges und Bertha sind äußerst deprimiert, Georges muss sogar arbeiten! Grace wird geradezu depressiv, was ihr eine merkwürdige Metamorphose ermöglicht, nur Samson ist im Land der unbegrenzten Möglichkeiten glücklich. Er verliebt sich in einen Menschen, „arbeitet“ als Straßenmusiker, und ist einfach total begeistert von seinem neuen Leben. Und immer ist die Kamera dabei, immer sind die Dialoge schmerzhaft echt, und das Lachen bleibt einem oft im Halse stecken – die Unterschiede zwischen den Geissens und der Vampirfamilie sind verschwindend gering. Eigentlich gibt es nur die Unterscheidung, dass die Geissens ihren Zuschauern Lebenszeit aussaugen …

Skurril erwähnenswert ist noch „Fleisch“, eine junge Frau die im Kühlschrank lebt und als regelmäßiges Abendessen fungiert. Man darf ihr aber nicht zu viel Blut auf einmal aussaugen, damit sie nicht stirbt. Im Interview erklärt sie sich mit ihrem Leben recht zufrieden, und wenn sie Samson im Zug nach London ihren Arm anbietet, damit er (Samson, nicht der Arm) keine Angst mehr zu haben braucht, dann zeigt sich dass auch „Fleisch“ ein Teil der Familie ist.

Von daher: Anrührend, schmerzhaft echt, und reichlich eigen. Flämisches Kino at its best!! <!--[if gte mso 9]>

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