Vampire gelten nicht gerade als gesellschaftsfähig, so konnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis eine fiktive Reportage über die Blutsauger gedreht würde. Nur leider kommt die Satire ziemlich blutleer und ohne Biss daher, - für einen Vampirstreifen fast schon wie der tödliche Pflock ins Herz.
Ein Reporterteam um Vincent ist bereits das dritte, welches versucht, den Alltag einer belgischen Vampirfamilie, bestehend aus Vater Georges, Mutter Bertha, Tochter Grace und Sohn Samson zu dokumentieren. Als Samson, der normalerweise rein gar nichts anbrennen lässt, mit der Frau des Obervampirs erwischt wird, droht ihm die Hinrichtung...
Es ist das Sittenbild einer altmodischen Familie, die sich ihrer alten Werte und Traditionen besinnt. Die vier treten erst nachts aus ihren Särgen, haben eine Haushälterin, welche ab und an angeknabbert wird und die Polizei sorgt für Frischfleisch, indem regelmäßig illegale Einwanderer abgeliefert werden. Das sind durchaus passable Ansätze und die pubertierende Tochter mit ihrem Hang, sich ständig umbringen zu wollen, macht für einige Zeit ebenfalls Laune, doch nachdem die Familie und das Untermieterpaar eingeführt sind, geht nach und nach die Luft raus.
Zwar können einige schwarzhumorige Dialogfetzen noch in Ansätzen überzeugen, doch der rote Faden wird zusehends vernachlässigt. Immer mehr Fragmente ohne Kontext werden aufgegriffen, ohne je zu Ende geführt zu werden und spätestens als die Familie nach Kanada umsiedeln muss und der ursprüngliche Rahmen verlassen wird, ödet die Sache nur noch an.
Am Ende steht die Geschichte völlig ohne Pointe da, die sozialkritischen Ansätze sind bereits längst vergessen und auch der Humor bleibt im letzten Drittel zusehends auf der Strecke.
Darstellerisch ist nichts auszusetzen und auch die pseudodokumentarische Kamera ist erträglich, doch dem Ganzen mangelt es an visuellen Sehenswürdigkeiten und etwas mehr als nur vagen Andeutungen von Blutvergießen. Hinzu gesellen sich zwei, drei völlig nervige Synchronstimmen, welche das Geschehen zeitweilig ins Alberne abdriften lassen.
Die wenigen gesellschaftskritischen Ansätze sind okay, jedoch mangelt es dem ansonsten eher drögen Treiben deutlich an Situationskomik, an treffsicheren Pointen und Abwechslung innerhalb des Vampiralltags. Gute Grundidee, jedoch eine nahezu humorlose Umsetzung ohne Pep.
3,5 von 10