Der Finanz-Broker Harry Ross steckt mal wieder bis über beide Ohren im Schlamassel: Nicht nur, dass er mit seinem Firmen-Partner Vinnie in eine illegale Aktien-Schieberei verwickelt ist, die ihn ruinieren könnte, und die Mörderin JoBeth, mit der er in der Vergangenheit schonmal zu tun hatte (siehe den Vorgänger) just aus dem Knast entlassen wurde und nun ganz überraschend bei ihm auf der Matte steht... zu allem Überfluss findet er auch noch zufällig heraus, dass seine Ehefrau Carolyn eine Affäre mit dem Maler Matthew hat. Um Gleiches mit Gleichem zu vergelten, hüpft Harry deshalb mit der Kunststudentin Sophie in die Kiste. Zu spät geht ihm ein Licht auf, dass er längst zum Opfer einer Intrige geworden ist, denn um sich an Harry zu rächen, bringt JoBeth Sophie um und schiebt Carolyn den Mord in die Schuhe... Warum zum Geier es denn nun unbedingt eine Fortsetzung zu William Fruets 1984er-Thriller "Bedroom Eyes" (zu deutsch: "Der Zeuge der Nacht") gebraucht hat, erschließt sich mir ganz ehrlich nicht so recht, denn handlungsmäßig wird verständlicherweise nicht wirklich an den ersten Teil angeknüpft und ich bezweifle auch mal ganz sachte, dass die damaligen Figuren - allen voran Finanz-Fuzzi Harry Ross, der hier sogar nochmal erheblich unsympathischer ist als zuvor - irgendjemandem derart ans Herz gewachsen sind, dass man jetzt nun unbedingt wissen musste, wie es mit denen weitergeht. Erschwerend kommt zudem hinzu, dass die Angelegenheit, obwohl nun Ferkelfilmer Chuck Vincent das Regie-Zepter schwingt und sich hier, was das Sujet betrifft, eigentlich auf sicherem Terrain bewegen müsste, kurioserweise sehr viel weniger schlüpfrig geraten ist als der Vorgänger und sich auch nicht so stark in freizügigen Sex-Einlagen suhlt wie dieser... und somit auch sehr viel mehr Langeweile verbreitet, denn es dauert bis weit nach der Halbzeitmarke, bis der lasche Thriller-Plot überhaupt mal in die Gänge kommt. Schlimmer noch: Tatsächlich ist "Bedroom Eyes II" sogar noch sehr viel lahmarschiger geraten, als Vincents thematisch vergleichbares 1986er-Schundfilmchen "Killing Eyes", das damals immerhin noch mit einem ziemlich brutalen Finale überrascht hat und zumindest auf die Art ein wenig Aufmerksamkeit heischen konnte. In Sachen Blut und Gewalt hält man sich hier hingegen vornehm bedeckt, vergisst auf der anderen Seite aber leider auch, zwischendurch mal ein wenig an der Spannungs-Schraube zu drehen, sondern fokussiert sich stattdessen lieber auf einige ausschweifende Dialog-Passagen, was das Ganze natürlich nicht weniger zäh macht. Wie bedauerlich, dass mit Wings Hauser, Kathy Shower, Linda Blair und Chuck Vincet-Mainstay Veronica Hart (eine der wenigen Porno-Darstellerinnen mit echtem Schauspiel-Talent, deren Auftritt auch keinem Mainstream-Streifen zum Nachteil gereicht) im Gegensatz zu "Der Zeuge der Nacht" ein durchaus passenderer B-Cast für "Bedroom Eyes II" regelrecht verheizt wird. Nun ja, die Schlafzimmer-Augen hat hier wohl allenfalls der Zuschauer, dem zwischendurch die Lider schwer werden, weil das alles so unsagbar öde ist...
3/10