Seit Urzeiten tobt auf Erden der Kampf zwischen Gut und Böse, wobei Part des Guten gemeinhin der unsterblichen Indianergöttin Raven obliegt. Wenn ihr Geist eine Menschenfrau beseelt, ist diese zum Kampf gegen das Böse prädestiniert. In diesem Jahr fährt Ravens Geist in den hingemetzelten Kadaver der Landfrau McKenna Ray, welche das ewige Böse denn auch sogleich in ihren Mördern, den Dorftrotteln, dingfest macht. Unterstützung bei ihrem blutigen Rachefeldzug erhält sie vom smarten Sheriff.
Mamma Mia, Troma Releases waren ja schon immer eine Wundertüte, von debil lustig bis erschreckend dämlich ist die Palette des Outputs dieser Filmschmiede ja weit gefächert, aber mit Raven Warrior haben die Kollegen Herz und Kaufman leider mal wieder richtig tief im großen Dunghaufen belangloser C-Movies geangelt.
Den Film nämlich kann man bereits nach der lahmarschigen Teaser Sequenz kaum noch Ernst nehmen. Die ältere Schwester der großen Heldin (mit dem hochgradig originellem Namen McKenna Braveknight) findet das ach so mächtige Amulett das das Schicksal der Welt bestimmt wohl per Zufall unter einer mächtigen Erdschicht aus mindestens 3 Zentimeter tiefen losen Sand. Dabei wird sie von einem Typen beobachtet und anschließend von selbigen duchs Gehölz gejagd und abgemurkst (offscreen natürlich). Leider wird die ganze Szenerie dermaßen diletantisch dargeboten, das es eher unfreiwillig komisch wirkt.
Ähnlich tranfunzelig gehts mit dem Hauptfilm weiter, als nächstes fällt der nervige Erzähler auf, der alle 5 Minuten meist sinnfrei dazwischenquatscht und den Quark der sich auf dem Bidschirm abspielt, als epischen Kampf zwischen Gut und Böse zu verkaufen sucht, statt bei der Wahrheit zu bleiben das es sich hier um eine simple Rachestory auf bestenfalls semiprofessionellem Niveau handelt. Die Bildqualität ist mit klobig und unscharf noch nett beschrieben, die Synchro ist ebenfalls von der besonders lustlosen Sorte, gut da kann der Film nix für, paßt aber bestens in den Gesamteindruck. Die Dialoge haben wahrscheinlich eine Horde von Schimpansen per Zufallsprinzip in eine Schreibmaschine gehackt, meist geht es um pseudomystischen Beziehungsschwurbel, der in etwa so interessant ist wie das auswendig lernen des Berliner Telefonbuchs.
Abteilung Schauspieler, Carmen Elektra sieht angemessen schnuckelig aus, ist aber als Schauspielerin etwa so überfordert wie der Diätberater von Ottfried Fischer, außerdem ist sie als Tochter eines Indianers allein vom Look schon fehlbesetzt. Der restliche Cast kann es entweder ebenfalls nicht besser oder hatte einfach keinen Bock darauf sich richtig reinzuhängen. Auffallend ist aber das sämtliche Frauenrollen aussehen als wären sie den Betriebsferien der nächstbesten Table Dance Bar entsprungen, sollen ja angeblich auch alles Centrefolds gewesen sein.
Ums zu Ende zu bringen, Raven Warrior ist ein blöder, billiger No Budget Heuler, wirr geschnitten mit saublöden Script. Eine richtige durchgehende Handlung ist nur rudimentär erkennbar und selbst dann nur amateurhaft inszeniert. Es ist mir ein Rätsel welches Publikum dieser Streifen ansprechen soll, für Actionfans ist die Nummer zu dröge, Mystery Freunde schalten entnervt spätestens nach 20 Minuten aus und alle anderen können bestenfalls versuchen mit der einen oder anderen Flasche Hochprozentigem sich das Trauerspiel schön zu saufen. Bestenfalls wirklich stahlharte Trashologen könnten den Film ohne Benutzung der Fast Forward Taste durchstehen.
Wie der Film auf 4.35 Punkte zZ kommt ist mir völlig schleierhaft. Grausam
1/10