Review

Der auf einem Roman von Greg Iles basierende Film "24 Stunden Angst" ist durchschnittliche Thriller-Kost mit bekannten Gesichtern, wovon aber nur zwei ordentlich spielen. Zudem fehlt dem Film noch das gewisse Etwas, um ein wirklich spannender Thriller zu sein.

Joe Hickey (Kevin Bacon) hält sich für den König der Entführer: Viermal hat er ein Kind entführt, viermal lief die Lösegeldübergabe reibungslos ab. Sein jüngstes Opfer ist die kleine Abby (Dakota Fanning). Während Joe Abbys Mutter Karen (Charlize Theron) festhält, bringt sein Cousin Marvin (Pruitt Taylor Vince) das Mädchen in eine Waldhütte. Joes Frau Cheryl (Courtney Love) hält Karens Mann Will (Stuart Townsend) in Schach, der das Lösegeld besorgen soll. Der Plan sieht vor, dass die Entführer alle 30 Minuten miteinander telefonieren. Meldet sich Joe nicht bei Marvin, wird Abby getötet. Joe hat jedoch etwas Wichtiges übersehen: Abby hat Asthma und schwebt ohne Medikamente in Lebensgefahr...

Auch wenn Charlize Theron (Reindeer Games) hier alles andere als überfordet ist, kann sie ihren Part souverän über die Bühne bringen und bietet somit eine der besten Leistungen im Film ab. Die zweitbeste Leistung kommt von Kevin Bacon (Wild Things), der mal wieder den kalkulierenden Psycho mimen darf, was man ihm auch abnimmt. Jedoch hat man von Bacon schon bessere Schurken-Rollen zu sehen bekommen. Der Rest des Casts spielt leider unterhalb des Durchschnitt-Niveaus. Mag Stuart Townsend (Königin der Verdammten) noch ansatzweise passabel agieren, so besitzt sein Charakter nicht die nötige Ernsthaftigkeit, die eine solche Rolle erfordert. Courtney Love (Feeling Minnesota) sieht so aus, als wäre sie dauerhaft auf Droge. Dementsprechend glotzt sie dann auch immer in die Kamera und man könnte meinen, dass sie mächtig was auf die Lippen bekommen hat. Typisch für viele Kinderdarsteller nervt auch Dakota Fanning (Krieg der Welten). Mir unverständlich, warum ausgerechnet die so dermaßen talentiert sein soll. Ihren Part hätte auch jedes x-beliebige Blag spielen können, was auch auf ihre anderen Filme zutrifft. Na ja... viel Wind um Nichts eben! Genau wie Haley Joel Osment und Shirley Temple wird man auch Dakota Fanning links liegen lassen, sobald sie in die Pupertät kommen sollte. Pruitt Taylor Vince (Constantine) darf den klischeehaften Asi-Cousin vom Stapel lassen, der einem fast genauso auf die Nerven geht wie Fanning.

Regisseur Luis Mandoki (Angel Eyes), der eher für romantische Stoffe bekannt ist, versucht sich mit "24 Stunden Angst" nun an einem Psycho-Thriller. Klar, dass dabei einiges in die Hose gehen muss. Die Story an sich mag ja noch in Ordnung gehen und hier und da wurde auch ihr Potential genutzt. Meistens wurde das eben in den Szenen mit Theron und Bacon gemacht. Daher kommt auch nur in besagten Szenen so was wie echte Spannung auf. Der Rest ist mehr oder weniger vorhersehbar. In drei Handlungssträngen aufgeteilt wirkt der Film in wenig überfrachtet. So sind die Asthma-Szenen mit Fanning und Vince eher unnötig, da sie den Handlungsverlauf nicht wirklich weiterbringen und ihn eher stören. Aus dem Townsend/Love-Handlungsstrang hätte man auch mehr machen können, was aber wegen Loves begrenztem Talent wohl nicht realisierbar war. Sieht man nämlich mal davon ab, dass Courntey Love ständig wie ein Junkie durchs Bild läuft, so scheint sie nicht wirklich hinter der Sache zu stehen, was auch auf den debilen Cousin zutrifft. Einzig und allein Bacons Charakter will das Ding noch straight durchziehen, wobei er auch eine persönliche Abrechnung begleichen will. So weit so gut... die drei Handlungstränge haben ihre Stärken und (überwiegend bei zwei Strängen) Schwächen. Das Ganze geht ja auch noch irgendwie in Ordnung. Wo Mandoki völlig ins Klo gegriffen hat, ist das aufgesetzte Action-Finale samt Flugzeug auf 'nem Highway. Denn von Action versteht der zu romantischen Filmen tendierende Mandoki so viel wie Dolly Buster vom kleinen Einmaleins. Nämlich nicht mehr oder weniger als Nichts. Da verdrescht Theron den Bacon mal kurz mit einer Brechstange, ehe dieser sich ins Getümmel mit Townsend wirft, bevor Theron ihn mittles Bleivergiftung beseitigt. Love glotzt indessen nur blöd in der Gegend rum und scheint nicht zu wissen, welcher Film gerade vor ihren Augen abläuft. Ein übertriebenes und aufgesetztes Action-Finale ohne Überraschungen und neuen Ideen.

Mit einem achtion- und spannungserfahrenem Regisseur sowie ohne Loves Teilnahme wäre "24 Stunden Angst" nicht baden gegangen. Lediglich eine gute Charlize Theron und ein fieser Kevin Bacon bewahren das Werk vorm kompletten Untergang. Jeder Freitagskrimi ist spannender!

Details
Ähnliche Filme