Düsseldorf 1930. Der Massenmörder Peter Kürten ist unterwegs. Nachts streift der Mann auf der Suche nach immer neuen Opfern durch die Stadt, in der sich bereits die Signale des heraufziehenden Faschismus abzeichnen. So gelingt es ihm dann auch leicht, das Chaos einer Zeit, in der sich politische und gesellschaftliche Umbrüche vollziehen, für seine blutigen Taten auszunutzen.
Der Personalunion von Robert Hossein (Regie, Co-Drehbuchautor und Titeldarsteller) ist es zu verdanken, daß „Der Mann, der Peter Kürten hieß“ weniger ein typischer Vertreter des Horror- bzw. True-Crime-Kinos geworden ist, sondern eine künstlerisch aufgemotzte Allegorie über die Vor-Nazizeit. Um die Gunst des Publikums durch den massiven Einsatz expressionistischer Stilmittel buhlend, verläßt Robert Hossein immer wieder die reine Erzählebene und läßt sich zu ermüdenden Rundblicken auf die soziale Situation des 30er-Jahre-Deutschlands hinreißen. Daß dabei manche historische Ungenauigkeit wiedergegeben wird, stört den eigenwilligen französischen Filmemacher ebensowenig, wie die Tatsache, daß seine Darstellung der Figur Kürtens eher belustigend als bedrohlich ist. Zwiespältig, aber einen Blick wert. Im TV letterboxed (2:1). Mit Robert Hossein, Marie-France Pisier, Roger Duthoit, Paloma Valdes u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin