*** SPOILERWARNUNG ***
Zehn Jahre saß der Fahrer (Dwyane Johnson) hinter Gittern, nachdem ein Bankraub durch einen Verrat eine ungewollte Wendung nahm. Nun auf Rache aus, arbeitet er eine Liste der daran beteiligten Personen ab. Dabei sind ihm ein Cop (Billy Bob Thornton) und ein Killer (Oliver Jackson-Cohen) auf den Fersen.
Klingt schön geradeaus nach einer Rachestory, Johnson nimmt sich einen nach dem anderen vor und zieht sein Ding durch. Hätte, hätte. Leider macht der Film dafür aber den einen oder anderen Schlenker zu viel. Es ist nicht verkehrt, den Figuren etwas Hintergrund zu verpassen, das kann sie interessanter machen. Hier ist das recht unausgewogen, es bremst die Chose letztlich oft nur aus. Im Rückblick wirkt die Figur des Killers (Oliver Jackson-Cohen) ziemlich überflüssig und ist nur dafür da, um ein paar Actionpieces zu generieren. Und von denen gibt es weniger als erwartet, da straft der Film den Titel einfach Lügen. Wirklich schnell ist „Faster“ nun wirklich nicht. Er verstrickt sich nach einem guten Beginn zu sehr in den Nebenrollen, will was aufbauen, ist dazu aber gar nicht gedacht.
Immerhin ist Dwayne Johnsons Charakter überwiegend konsequent und verteilt Headshots nach Plan. Solche Figuren bekommt man von ihm grundsätzlich nicht mehr zu sehen, da wird schon sehr auf Familientauglichkeit geachtet. Schade eigentlich, denn die Physis und Kälte passen hier gut zusammen. Überwiegend konsequent, weil es nun mal ein Film aus den USA ist, also wird die religiös daherlabernde Figur verschont. Billy Bob Thornton gibt den Cop gewohnt gut, manchmal scheint sich der Film eh mehr für ihn als den Fahrer zu interessieren.
„Faster“ ist eine sehr unausgewogene Angelegenheit geworden und scheint nicht so recht zu wissen, in welchem Genre er sich wohlfühlen will. Er macht viele Fässer auf und alle sind nur halb voll. So sitzt er zwischen den Stühlen, ist weder ein Actionbrett, noch ein Thriller oder Drama. Zu viele Schlenker, da hat er sich wohl verfahren.