Review

Erschreck-Horror für den gelegentlichen McDonald's-Grusel-Kino-Konsumenten: Das durchaus fähige Dreamteam um James Wan und Leigh Whannell inszenierte mit "Insidious" einen klassischen Haunting Film, der so klassisch ist, dass mich das Gefühl beschleicht, er wäre 30 Jahre zu spät gedreht worden. Wir sehen die übliche, altbewährte Geschichte um Spuk/Possession/Besitzergreifung, wie sie beispielsweise schon in "Poltergeist" und unzähligen ähnlichen Streifen erzählt wurde, was wahrscheinlich, so vermute ich, beabsichtigt ist: Insidious ist eine Hommage an das traditionelle Haunted House-Kino.

Woran der Film auffallend leidet, sind die ständigen Kistenteufel-Schreckmomente: Der Schrecken wird vorrangig dadurch erzeugt, dass man durch laute, plötzliche Geräusche in Verbindung mit ebenso plötzlich auftauchenden Gruselfratzen aus dem Sitz gerissen wird. Dadurch soll wohl über die Tatsache hinweggetäuscht werden, dass die gezeigten Gestalten nicht wirklich furchteinflößend sind, obwohl deren Masken durchaus gelungen sind.

Zu oft wird man durch dunkle Gänge geführt, nur um dann - BAMM! - wieder einmal ganz billig erschreckt zu werden. Das leiert sich nach einer Weile etwas aus, sodass man bald die Hoffnung aufgibt, dass sich hier noch echte Spannung aufbaut.

Der Film schafft es jedoch, durch seine liebenswerten Figuren zu überzeugen. Tatsächlich sympathisiert man mit den Protagonisten und leidet mit ihnen. Daneben tritt Leigh Whannell persönlich als nerdiger Geisterjäger auf, der dem Zuschauer zusammen mit seinem ebenso schrulligen Kollegen ein bisschen ans Herz wächst.

Das Ende des Films ist leider mehr als vorhersehbar. Der Film bietet absolut keine besonderen Alleinstellungsmerkmale, sondern wirkt vielmehr wie eine Aneinanderreihung gängiger Horror-Klischees und nimmt sich obendrein auch noch relativ ernst. Angst oder Unbehagen kommen nur selten auf - stattdessen wird man - BAMM! - nochmals durch ein lautes Geräusch erschreckt.

Standard-Schablonen-Horror aus dem Formel-Baukasten – tut nicht weh, ist nicht gruselig, hat nett gezeichnete Charaktere, bleibt aber nicht im Gedächtnis. Auf die mittlerweile vier Fortsetzungen des Films verzichte ich denke ich.

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