Review
von booosc
Poltergeist Reloaded!?
Leider nein, denn das Ganze läuft dermaßen nach altbewährtem Schema F ab, dass man spätestens zur Halbzeit des Filmes die folgende Handlung komplett vorhersehen kann, wenn man mit dem Genre etwas vertraut ist. So sind dann auch die Spukerscheinungen nichts weiter als die üblichen Verdächtigen. Ein marodierender Lausebengel, zwei seltsame Schwestern, ein durchgeknallter Psycho und ein gehörnter mit Spinnenfingern und behaarten Beinen. Überwiegend werden die Damen und Herren natürlich gerne in verstaubte Kostüme aus längst vergangenen Tagen gesteckt. Selbst wenn man das alles als Zitatesammlung versteht, wirkt es auf die Dauer doch sehr ermüdend. Eine kleine Abwandlung erfährt die Story innerhalb der finalen Rettungsaktion. Während man den Zuschauer in Poltergeist nur von außen teilhaben lässt, darf man bei Insidious direkt mit hinein in die Zwischenwelt. Und an diesem Punkt wird es unfreiwillig komisch, denn die Expedition ins Zwischenreich verkommt zur billigen Jahrmarktsgeisterbahn und zum Kasperletheater mit prügelndem Teufel. Hier gehört dann auch der obligatorische Bodennebel dazu. Der hatte in den alten Hammer-Produktionen wenigstens noch zur Stimmung beigetragen. In Diesem Fall erreicht er bei mir nur einen Seufzer und ein Schmunzeln.
Ich will aber nicht ganz so hart sein mit meinem Urteil, denn immerhin begrüße ich es, dass wenigstens noch versucht wird Horrorfilme zu produzieren, die ohne Lastwagenladungen von abgetrennten Gliedmaßen und den dazugehörigen Blutfontänen auskommen. Und einige Male hab ich mich auch so richtig schön erschrocken.