Wieder einmal eine Grusel-und Geistermär von verlorenen Seelen und Dämonen, die drohen, das Reich der Lebenden zu betreten. Zur Abwechslung mal ist aber kein Haus negativ beseelt worden, sondern ein, Überraschung, kleiner Junge, und damit einhergehend, spukt es fortan in den vier Wänden seiner Familie. Inhaltlich wird also prinzipiell und wie so oft von typischen Genrevetretern Altland betreten; ferner wird es schonmal ein wenig albern und gelegentlich muss auch bei "Insidious" das Subtile der Effekthascherei Platz machen. Doch nichtsdestotrotz ist dieser dunkle Trip handwerklich sehr solide geraten und schöpft das Spannungspotenzial seiner Mittel mitunter maximalst aus; einige sehr gelungene Schockmomente inklusive. Interessant auch, wie die Farbgebung dem Zuschauer jegliches Gefühl von Sicherheit gleich zu Beginn nimmt: Durch das schwer entfärbte, grau wirkende Bild wirken selbst hell erleuchtete Szenen und Räume kalt und ungemütlich, wodurch man sich zu keiner Zeit in Sicherheit wiegen kann. Schauspielerisch bewegt sich derweil alles auf eher funktionalem Niveau; Patrick Wilson und Rose Byrne sind prinzipiell fähige Leute, können und müssen aber gegen die Gewalt der Genrekonventionen nicht anspielen. Insgesamt ist "Insidious" aber ein solider Vertreter geworden, der dem Otto-Normal-Filmgucker das Fürchten lehren wird, während sich Freunde des gepflegten Horrors einfach nur über einen neuen Grund für den Kinobesuch freuen können.
5/10