Review

500 Million Benutzer. Häufiger besucht als Google. Der jüngste Milliardär aller Zeiten. Das Phänomen Facebook ist wirklich erstaunlich. Während Seiten wie myspace, studiVZ & Co auch schon gute Vertreter des sozialen Netzwerks waren, setzte sich Facebook mit einem gigantischem Abstand durch. Kein Wunder also, dass man früher oder später einen Film über den Facebook-Gründer "Mark Zuckerberg" drehen wollte. Ausgerechnet Meister-Regisseur David Fincher stellte sich dieser Idee und drehte einen wirklich fantastischen Film über Geld, Freundschaft, Verrat und Neid, der jede Oscar Nominierung absolut verdient hat. Jesse Eisenberg (Zombieland, Adventureland) bekam die ehrenvolle Aufgabe, Mark Zuckerberg zu verkörpern und liefert hier wahrscheinlich die beste Schauspieler-Leistung seines Lebens ab. Ich habe "The King's Speech" noch nicht gesehen, aber wenn Jesse Eisenberg den Oscar in der Oscar-Nacht bekommen hätte, wäre ich absolut einverstanden gewesen. Aber nicht nur Jesse Eisenberg strahlt in diesem Film wunderbar, auch die Nebendarsteller machen alle einen wunderbaren Job. Alle Schauspieler, Eisenberg mit eingeschlossen, liefern eine sehr überzeugende Leistung ab und harmonieren einfach großartig miteinander. Besonders hervorheben möchte ich hier Justin Timberlake, als den Napster-Erfinder Sean Parker, der wieder einmal beweist, dass er nicht nur einer der größten Sänger ist, sondern auch als Schauspieler ein riesen Talent in sich hat. Ich hatte anfangs große Bedenken, dass der Film vielleicht schnell langweilig werden könnte, da das Thema ja doch relativ aktuell ist und nicht SO gut gemacht ist für einen Film. Doch nach anfänglichen Startschwierigkeiten zog mich der Film umgehend in seinen wunderbaren Bann und wurde in keiner Minute langweilig. Anfangs schreckte mich zunächst der etwas hektische Stil ab. Der Film besteht fast zu 100% nur aus Dialogen und da waren die etwas schnellen Schnitte zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Ich weiß nicht wie es in der deutschen Fassung ist, aber in der englischen Fassung redet Eisenberg schneller als ein Wasserfall, wo es anfangs sehr schwer fällt noch klar mitzukommen. Doch auch dieses Problem legt sich im Laufe des Films komplett und man darf einfach nur herrliche, skurrile aber auch traurige und herzzerreißende Dialoge miterleben. Was ich ebenfalls David Fincher hoch anrechnen muss ist, dass er mit diesem Film keine Facebook-Propaganda betreiben will. Der Film hat nicht die Kernaussage "Kommt zu Facebook, denn Facebook ist toll", sondern zeigt uns nur den fulminanten Aufstieg des jüngsten Milliardärs aller Zeiten und er zeigt uns zusätzlich noch wie absolut hart dieses Geschäft ist und wie viel Opfer man auch hin und wieder auf diesem Weg bringen muss. Mir hat der Film wirklich gut gefallen, da man hier sofort die Machart des großen David Finchers spürt. Auch wenn man nichts mit Facebook anfangen kann, wird man diesen Film lieben, denn er hat viele spannende Höhepunkte und eine Schar von Schauspielern, die alle eine beachtliche Leistung abliefern.


Fazit : Alles geht um Geld und Neid. Auch wenn "The Social Network" kein Meilenstein wie "Fight Club" oder "Se7en" geworden ist, darf man diesen Film auf keinen Fall links liegen lassen. Brillant inszenierter Aufstieg eines Genies, der gar nicht so wahnsinnig wirkt, wie manch anderes Genie.


8,5/10

Details
Ähnliche Filme