Review

Einen Film über Film zu sehen, das klingt reichlich nach doppelt-gemoppelt und in der Vergangenheit gab es schon viele Filme, die mal mehr oder weniger das eigene Medium auf die Schippe nahmen. Nicht so dieser feine animierte Kurzfilm aus Polen. Die Charakterdesigns sehen zunächst einmal etwas gewöhnungsbedürftig aus (im wahrsten Sinne hölzern), doch hat man sich erstmal darauf eingelassen, kann "The Kinematograph" seine volle, ja, kinematographische Kraft entfalten. Im Mittelpunkt steht ein alter Herr, der gerade an der Erfindung der bewegten Bilder arbeitet und dem nur noch die Farben fehlen, um endgültig zufrieden zu sein und um damit dann zum Patentamt zu gehen. Doch vertieft in seine Arbeit vernachlässigt er seine Frau, die dann von ihm unbemerkt krank wird. In nur 12 Minuten entfaltet der Film einen wahren Zauber, der bewegt und gefangennimmt, ohne größeren intellektuellen Anspruch, aber mit umso mehr Gefühl, der in einigen großartig montierten und ebenbürtig musikalisch unterlegten Sequenzen mündet und die ganze Melancholie der Geschichte zu transportieren weiß. Es ist wirklich erstaunlich wieviel Film man in einen Kurzfilm verpacken kann und deshalb ist "The Kinematograph" auf jeden Fall sehr sehenswert.

8/10

Details
Ähnliche Filme