Review

Inhalt:

Eine verführerische junge Dame wird von ihrem deutlich älteren Liebhaber - offenbar aufgrund der Anweisungen seiner Ehefrau - bei einem Rundflug über dem Meer mit der privaten Propellermaschine mittels eines manipulierten Fallschirms „entsorgt“. Doch der Plan geht nicht auf, weil der Schirm offensichtlich doch intakt ist und die Dame somit auf einer Insel notlanden kann.

Dort gerät sie in die Fänge eines kriminellen Quartetts (zwei Herren und zwei Damen), die dort ein Entführungsopfer gefangen halten. Weshalb sie über das Auftauchen der Notgelandeten auch alles andere als begeistert sind, weil sie sich bis zur Lösegeldübergabe auf der Insel versteckt halten wollen. Insbesondere einer der Herren erweist sich als dauergeiler, sadistischer Macho, der in der jungen Dame ein willkommenes Opfer für seine amoralischen Gelüste sieht. Dadurch kommt es zu Spannungen in der Gruppe, die das Unternehmen gefährden.

Und auch das Ehepaar hat mit dem Fall noch nicht abgeschlossen, weil die Frau von erheblichen Zweifel beschlichen wird, ob ihr Mann den Plan auch ordnungsgemäß ausgeführt hat. Aus diesem Grunde macht man sich auf die Suche nach der Verschollenen...

Meinung:

Was Regisseur Hubert Frank hier zelebriert ist Bahnhofskino quasi vom Reißbrett. Sämtliche Zutaten eines zünftigen Sexploitationstreifen finden sich wieder. Eine völlig hanebüchene, konstruierte Story, die Platz auf einem Bierdeckel findet, durch die sich die weitgehend talentfreien Darsteller/innen meist textilfrei (sowohl Damen als auch Herren) „schauspielern“ dürfen.

Onkel Hubert war ja nie ein großer Geschichtenerzähler (vgl. VANESSA [1977], INSEL DER TAUSEND FREUDEN [1978] oder PATRICIA [1981], die auch schon den Weg auf den dt. DVD-Heimkinomarkt gefunden haben, was bei dem vorliegenden Film bisher leider nicht der Fall ist). Darum dürfte es ihm primär wohl auch kaum gegangen sein, sondern vordergründig natürlich um die schnelle Mark an der Bahnhofskinokasse. Apropos Geld: Beim TEUFELSCAMP ist deutlich ersichtlich, daß das Budget an allen Ecken und Kanten fehlte. Dabei war die Drehlocation auf der Kanareninsel Teneriffa sicherlich schon der größte Kostenfaktor. Hier gelingen Frank, wie in manchen seiner anderen Werken auch, durchaus einige gelungene Einstellungen. Dafür ist der Schnitt an einigen Stellen reichlich holprig.

Die Nebenhandlung um das seltsame Ehepaar sorgt eher für Verwirrung, als das sie der Geschichte irgendwie zuträglich wäre. Aber dadurch läßt sich vielleicht einer der vielen Alternativtitel (TRIANGLE OF LUST) erklären. Wobei ein weiterer (THE ANGEL AND THE BEASTS) m. E. weitaus zutreffender ist. Ebenso befremdlich sind einige abstruse (pseudo)philosophische Exkurse, die die Protagonist/innen völlig außerhalb des Kontextes aufsagen dürfen und für unfreiwillige Komik sorgen (Stichwort: Kondor!).

Eigentlich ist der Film auch schon nach rund 70 Minuten vorbei, aber offensichtlich war das dann doch etwas zu kurz, weshalb Frank in den letzten 15 Minuten noch einmal mächtig nachlegt mit einer „erweiterten Story“, bei der es kurzfristig etwas surreal wird, dann noch eine Liebesszene draufgepackt wird, bevor noch zwei potentielle Vergewaltiger dazu kommen und zum Schluß auch noch eine Motrorradgang einfällt. Ein totaler Wahnwitz!

Das Salz in der Suppe ist, wie so oft bei solchen Produktionen, wieder einmal die deutsche Synchro, die in Sachen Asozialität so manche Landmarke zu setzen weiß und so für einen Schund- und Schmuddelfilm der Extraklasse sorgt.

Fazit:

Objektiv gesehen kann man sich der Bewertungen an anderer Stelle hier in der Ofdb anschließen, aber für Connaisseure des zweifelhaften resp. schlechten Geschmacks ist der Streifen durchaus ein Festmahl. (7/10)

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