Die Fortsetzung schließt nahtlos an den Erstling an und mit Mühe entkommt Marybeth dem entstellten Monstrum aus dem Sumpf. Abfinden will sie sich mit dem Verlust ihrer Familie nicht und so zieht sie mit Clive Washington aka Reverend Zombie und einer Truppe schießwütiger Privatsöldner wieder gen Honey Island Swamp, um Victor Crowley den Garaus zu machen.
Mit einer ausgedehnten Rückblende geht das Skript dabei weiter auf Victors Vorgeschichte sowie seine Eltern ein und versucht so, etwas Ambivalenz oder Drama reinzubringen. Sein Herz verliert man an Victor dennoch nicht, mit der den Sumpf aufsuchenden Truppe muss man aber auch nicht wirklich mitfiebern. Dazu sind die Typen einfach zu dämlich und egal. Auch darstellerisch ist das eher medioker, am besten zieht sich da noch Tony Todd aus der Affäre, der den Reverend Zombie charismatisch rüberbringt. Danielle Harris gibt dieses Mal die Marybeth und ist etwas anstrengend, mit Kane Hodder (wieder in der Doppelrolle Monster und Paps) macht man im Genre nicht viel falsch. Am anderen Ende der Skala findet sich Tom Holland ein, der lieber bei der Regie bleiben sollte. Apropos, Regisseur Adam Green kotzt sich schon zu Beginn an einer Straßenecke aus.
Und nicht nur das suppt, denn es werden auch wieder diverse Kills geboten. Gesplattert wird in „Hatchet II“ immer wieder mal und wenn es dazu kommt, dann sieht das auch ordentlich aus. Sieht man vom Beginn ab, so dauert es aber doch eine ganze Weile, bis das Remmidemmi mal losgeht. Und bis dahin bekommt man eine zwar nicht wirklich langweilige, aber doch eine slasherfreie und dialoglastige Durststrecke geboten. Die versucht das Skript auch mit Witz zu füllen und immerhin nimmt sich „Hatchet II“ nicht bierernst. Lustig ist er deswegen allerdings nicht, wenn auch die Verweise auf die „Freitage“ (schon wegen Kane Hodder) oder „Behind the Mask“ ganz nett sind.
„I'm sorry. I'm just having a really bad day."
Am Anfang Ministry, am Ende Overkill. „Hatchet II“ will rocken, schafft dies aber nur szenenweise. Ein ansehnlich aufspielender Tony Todd und ein motiviert metzelnder Kane Hodder wiegen den zeitweisen Leerlauf zwischen Anfang und Finale alleine nicht auf. Und während man sich wundert, wie verdammt hell es nachts im Sumpf sein kann, liefert die Fortsetzung des Slashers zwischen dem wenig funktionalen Humor und der fehlenden Spannung immerhin gegen Ende ein paar hübsch getrickste Kills in ausreichender Zahl. Den Rest muss man eben hinnehmen.