Review

Von der Axt im Wald...13.04.2011

Hatchet war bei seinem Erscheinen ein großer Erfolg. Es war an der Zeit, neben dem ganzen Folterhorror mal wieder einen ehrlichen Splatterfilm zu drehen und diesen auch mit guten, alten , hangemachten Bluteffekten zu versehen. Dafür gab es großen Beifall, der Film spielte gutes Geld ein, und den Mechanismen Hollywoods gemäß war klar - es muß einen Nachfolger geben. Dies um so mehr, als der Film mit einem typischen Cliffhanger abschloß - der vermeintlich tote Unhold Crowley ist natürlich nicht tot, sondern will auch noch die letzten zwei Menschlein meucheln, die sich in sein Sumpfgebiet verirren. Abrupt endet der Film, und es ist für den zweiten Streich durchaus hilfreich, aber nicht unbedingt nötig, sich die letzten Minuten des Überraschungshits nochmals anzusehen.

Direkt an das Ende schließt sich nun der zweite Teil an, sodaß man je nach Gusto auch beide Streifen als Double-Feature hintereinander angucken kann, wobei sich dann die Handlung und die immergleichen Sequenzen von Lauern und Meucheln durchaus erschöpfen. Die einzige Überlebende des ersten Streichs macht sich unter der Führung von Reverend Zombie in die verwunschenen Sümpfe auf, um die Leichen von Vater und Bruder zu bergen. Ein Trupp ist schnell zusammengestellt, alle dabei, die man so braucht...der Quotenschwarze, die blonde Tussi und noch ein paar andere, die man später einfach sauber aus dem Weg räumen kann, was mich an Wrong Turn 2 erinnert. Zombie verfolgt mit der Jagdpartie ganz eigene Pläne, will er doch in einem gesäuberten Sumpfgebiet Geld mit Bootstouren verdienen. Nun, Wunsch und Wirklichkeit klaffen wie so oft im Leben meilenweit auseinander...aber eines darf man versichern, einen dritten Teil wird es wohl nicht geben, denn am Ende ist nur noch ein Mensch übrig - Crowley aber nicht.

Schauspielerisch ist hier nur Tony Todd zu erwähnen, der leider gestikulierend und augenrollend in seiner Rolle ein klein wenig übertreibt. Das paßt aber zum Ton des Films, der sein an sich ernstes Thema, nämlich Mord und Totschlag, mit einem Augenzwinkern präsentiert. Es dauert wie beim ersten Teil eine reichliche Zeit, bis man den roten Lebenssaft spritzen sieht, dann aber geht es wieder richtig derbe zur Sache, die Abteilung Maske wurde hier ohne Kompromisse von der Leine gelassen. Gut, die Jäger benehmen sich recht dämlich, und das trübt auch den Spaß ein wenig, aber bevor man zum Meckern kommt, ist der Film auch wieder vorbei, denn er präsentiert sich kurz in der Laufzeit und kompakt in der Handlung. Wir sehen hier einfach einen unterhaltsamen Schlächterfilm, der zwar in punkto Gewalt noch eine Schippe draufpackt, aber sonst nicht mehr den innovativen Faktor des Vorgängers erreicht. Und daher gibt es auch nur 7/10.

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