Marybeth war die Einzige aus ihrer Clique, die bei einer Serienkiller-Touristentour durch die Sümpfe Louisianas der Axt des grauenhaften Schlächters Victor Crowley entkommen konnte. Als sie erfährt, dass es eine unmittelbare Verbindung zwischen Crowley und ihrer Familie gibt, beschließt sie, dem enthemmten Killer den Krieg zu erklären. Sie versammelt eine Gruppe bestens instruierter Jäger um sich und kehrt zurück in die Sümpfe: Dort will sie die Leichen ihrer Familienmitglieder bergen und Crowley seine eigene Medizin verpassen
Victor Crowley lebt!!
Nun ist sie also da, die langersehnte Fortsetzung des Überraschungshits von Adam Green und es geht ebenso so herrlich witzig und blutig weiter, wie man es sich als Horrorfan gewünscht hat. Nun ist aber leider die deutsche DVD fast selbstverständlich der Schere zum Opfer gefallen, so das vorliegende Version des Filmes um gut 3 Minuten gekürzt ist. Zwar kommt man auch hier auf seine Kosten, allerdings fehlt natürlich ein großer Teil an Härte, den man aber in einer hoffentlich später erscheinenden Uncut-Version in voller Pracht erleben darf. Zum einmaligen Anschauen ist aber auch die vorliegende DVD durchaus geeignet, denn auch ohne die entfallenen Passagen kann man ohne Weiteres seinen Spaß an der vorliegenden Geschichte haben, auch wenn dieser durch die Kürzungen sicherlich nur von eingeschränkter Natur ist. Wie schon im ersten Teil braucht es eine gewisse Zeitspanne, bis der Film so richtig an Fahrt aufnimmt und einige herlich blutige Momente anbietet, dabei ist die Einführungsphase allerdings etwas lang geraten und nimmt die gesamte erste Filmhälfte ein. Dennoch kommt prinzipiell keine Langeweile auf, denn das Geschehen offenbart von Beginn an einige sehr witzige Szenen, die für einen gewissen Unterhaltungswert sorgen und dem Zuschauer kurzweilig die Zeit vertreiben.
So richtig los geht es allerdings erst, als die "Crowley-Jäger" in den Sümpfen ankommen, denn ab diesem Zeitpunkt legt die Geschichte gehörig an Tempo zu und bietet endlich auch das, was man sich eventuell schon etwas früher erhofft hatte, nämlich eine Menge an Splatter-und Gore Einlagen, die zudem auch noch eine Menge Situationskomik offenbaren, wie man es schon aus dem Vorgänger gewöhnt war. Trotz der schon erwähnten Kürzungen ist noch eine Menge Blut vorhanden, so das man sich recht gut vorstellen kann, das eine ungeschnittene Version des Filmes noch um Einiges unterhaltsamer sein wird, als es hier der Fall ist. Auch "Hatchet 2" sollte man nicht ganz so ernst nehmen und schon gar keine inhaltlich starke Geschichte erwarten, vielmehr bekommt man eine eher dünne Rahmenhandlung geboten, die aber für einen Film dieser Art vollkommen ausreichend erscheint, denn hier zählt einzig und allein der Unterhaltungswert und der ist nicht gerade niedrig angesiedelt.
Wie schon im ersten teil ist es Green auch hier gelungen, die Ereignisse wieder mit einer fantastischen Atmosphäre auszustatten, die den Eindruck der alten 80er Jahre Oldschool-Slasher vermittelt. Besonders die Teile des Filmes die sich in den Sümpfen abspielen, entsteht ein richtig gelungenes Gänsehaut-Feeling und es entfaltet sich eine starke Bedrohlichkeit. Einige wohlplacierte Schockmomente sorgen nebenbei dafür, das sich der Zuschauer in diversen Momenten richtig erschrecken kann, was insbesondere dann auftritt, wenn die Figur des Victor Crowley immer wieder wie aus dem Nichts auftaucht, um seine Opfer auf äusserst brutale und kompromisslose Art und Weise tötet. Das alles ist wie gesagt mit sehr viel humor verbunden und einige Tötungsarten kann man als durchaus originell bezeichnen. Ein skurriler Höhepunkt ist dabei sicherlich eine Szene, in der Crowley mit einer meterlangen Kettensäge auf Beutejagd geht, was den Opfern der überdimensionalen Säge vor ihrem Tod noch einen gehörigen Schrecken in die Glieder jagt.
Im Endeffekt hat Regisseur Adam Green hier einen wirklich überzeugenden und sehr witzigen Nachfolger auf den Weg gebracht, einziger Wermutstropfen ist wieder einmal der Aspekt, das dieser äusserst unterhaltsame Slasher in Deutschland nur geschnitten erscheint. Wenn man sich noch einmal den vorhandenen Härtegrad des Vorgängers vor Augen hält, der immerhin ungeschnitten bei uns erschien, dann ist es umso unverständlicher, denn "Hatchet 2" ist selbst mit den 3 zusätzlichen Minuten nicht härter ausgefallen, wenn man dem Schnittbericht glauben kann. Wer also den Film in seiner vollen Pracht erleben will der muss sich wohl oder übel noch etwas gedulden, um die witzige und blutige Geschichte ungeschnitten und in deutsch erleben will, wer allerdings seine Neugier nicht mehr zügeln kann, der kann getrost einen Blick riskieren, denn viel Spaß und Blut ist auch in dieser Version enthalten.
Fazit:
Man kann ohne Übertreibung behaupten, das sich das Warten auf "Hatchet 2" sehr wohl gelohnt hat, denn Adam Green hat wieder einen witzigen und harten Slasher kreiert, der seinem Vorgänger in keiner Beziehung nachsteht. Solides Schauspiel, eine ordentliche Portion Humor und streckenweise skurrile Situationskomik sind genau die richtigen Zutaten, um hier für ein äusserst kurzweiliges Filmerlebnis sorgen, das lediglich im Bezug auf den vorhandenen Härtegrad nur eingeschränkt zu genießen ist.
8/10