Sechs Reisende müssen umständehalber eine Nacht in einem abgelegenen Bahnhof verbringen. Der Bahnhofsvorsteher macht sich aus dem Staub, da er an die Legende vom Geisterzug glaubt, der allnächtlich vorbeifahren soll, seit auf der Strecke vor Jahren ein Bahnbeamter ermordet und sich daraufhin ein verheerendes Zugunglück ereignet hat. Schon bald schleichen umheimliche Gestalten herum und die Legende scheint sich zu bewahrheiten...
Eine deutsche TV-Produktion aus dem 50er Jahren, die es schafft, eine angenehme Gruselatmosphäre zu verbreiten. Doch nicht alles ist wirklich gelungen. Die zum Teil überzogen theatralischen Gesten und Dialoge sind gewöhnungsbedürftig und streifen gelegentlich den Bereich des Klamauks. Günther Neutze ist wie immer sehenswert, wenn auch diesmal in einer für ihn ungewohnten Rolle, in der er stark zu Albernheiten neigt (was sich später aber ändert, und seine Figur in einem ganz anderen Licht zeigt).
Daß Der Geisterzug zuvor schon als Theaterstück verarbeitet worden war, merkt man auch der Verfilmung an. Es gibt drei Handlungsorte: Bahnhof innen, Bahnhof außen und am Anfang das Zugabteil, alles offensichtlich im Studio eingerichtet und mit Kunstnebel verfeinert. Nichts Aufregendes, aber für Nostalgiker trotz aller Schwächen auf jeden Fall einen Blick wert, zumal die Auflösung auch gut zu einer Drei-Fragezeichen-Episode gepaßt hätte.