Ich persönlich sehe "Die Welt ist nicht genug" als besten
Brosnan-Bondfilm. Ein moderner Film, der wirklich alles präsentiert, was
sowohl ein Bondfilm als auch ein Actionfilm und ein Thriller haben muss.
Brosnan ist in diesem Film voll in seinem Element, endlich versprüht er
auch mal etwas mehr Charme und wird sogar emotional. Der restliche Cast
ist meiner Meinung nach überragend. Sophie Marceau als Elektra King:
verführerisch, lieblich kalt, falsch - sie kann alles, sie zeigt alles;
eine nahezu perfekte Darstellung! Bösewicht Robert Carlyle alias Renard
past wie die Faust aufs Auge! Er wirkt brutal, kalt und verrottend, weil
er ja ein Kugel im Gehirn stecken hat, ein Bondgegner, der sich aus
vielen andern hervorhebt.
Kleiner Kritikpunkt ist wie so häufig schon angesprochen Denise
Richards. Hier passt wieder der Spruch, dass Quantität nicht gleich
Qualität ist. Sie wirkt ein bisschen überflüssig und hölzern.
Ein richtig trauriger Moment ist jedoch der, in dem Q aka Desmond
Llewellyn seinen Abgang kriegt: Er fährt mit seinem Sitz nach unten, die
Kamera folgt ihm erst ein Stück und bleibt dann stehen, während Desmond
Llewellyn langsam aus dem Bild rausfährt. Dies ist ein echt emotionaler
Moment für alle, die den Q so gemocht haben, und das sind ja fast alle,
mich miteingeschlossen.
Kurz nach dem Film starb Llewellyn mit 86 Jahren.Dieser Film bestätigt, dass in Sachen Action und Actiontechnik kein
anderer Film den Bondabenteürn das Wasser reichen kann. Brilliante
Skisequenzen mit fast schon in die Filmgeschichte eingehenden Shots (z.
B. die, in der Bond gerade noch vor einer grossen Explosion aus den
Flammen herausspringt), die grandiose Eingangssequenz, für die man sich
extra die Themse in London gemietet hatte und die brutalen Untergrund-
und Kaviarfabrikschiessereien.
Der Countdown lässt ein bisschen das Grandiose, Eindrucksvolle
vermissen, was daran liegt, dass dei Explosion diesmal unter Wasser
stattfindet. Nichtsdestotrotz ist der finale Kampf zwischen Bond und
Renard extrem gut choreographiert und ausgeführt.Ein weiterer Höhepunkt ist für mich der Soundtrack des Films: viel
Orchester, dass das alte Thema ein bisschen erneuert spielt und super
mit dem restlichen Geschehen harmoniert.Trotz der unglaublichen Action, die wirklich en masse vorhanden inst,
wirkt der FIlm, wie im Gegensatz zum Vorgänger "Der Morgen stirbt nie"
und dem Nachfolger "Stirb an einem anderen Tag" niemals kalt und
unatmosphärisch.
Fazit: Der beste Bond der Neuzeit. Modern, actionreich - dabei aber
immer atmosphärisch und charakterstark, was einen an die alten
Weltklassiker zurückdenken lässt. Für einen Bondfilm eine erstaunlich
tiefe, wendungsreiche Story, was als weiterer Pluspunkt zu vermerken ist.
Absolut eindrucksvoll und sehenswert!8,5/10