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„Ich hätte dir die Welt schenken können“ – „Die Welt ist nicht genug“

Pierce Brosnan gibt ein drittes Mal den Agenten mit der Doppelnull und gewinnt langsam mehr an Charisma. Regisseur Apted schuf einen schlichten Bond, der nicht so spektakulär ausfällt, wie der Titel es vermuten ließe, doch Freunde der etwas moderneren Bond-Geschichten dürften mal wieder auf ihre Kosten kommen.

Anfang und Ende sind dabei am unterhaltsamsten ausgefallen. Die Pre-Title-Sequenz dauert zwar recht lange, beinhaltet aber eine schnittige Bootsverfolgung auf der Themse und bildet einen gelungenen Einstieg, in dessen Verlauf Bond die Tochter eines soeben ermordeten Öl-Multis vor Terroristen beschützen muß.
John Cleese feiert hier seinen Einstand als „R“ und gibt dem Superagenten ein paar Gimmicks mit auf den Weg, die aber nicht sonderlich einfallsreich ausfallen.
Überhaupt ist die Story relativ schlicht ausgefallen und bietet nur eine vorhersehbare Wendung. Die bewährten Zutaten sind zwar enthalten, die exotischen Schauplätze wie Istanbul kommen aber etwas zu kurz. Dafür kann das Finale auf dem Atom-U-Boot Freunde der alten Bond-Streifen etwas versöhnlich stimmen.

Die Leistungen der Darsteller sind hier sehr durchwachsen. Während Brosnan und Densch diesmal auch mit etwas mehr Emotion überzeugen, fällt der unkaputtbare Bösewicht doch etwas mickrig aus. Da ich persönlich Sophie Marceau noch nie etwas abgewinnen konnte, sticht hier Denise Richards zumindest optisch eindeutig hervor. Allerdings muß man konstatieren, dass Marceau schauspielern kann, was Richards überhaupt nicht gelingt

Alles in allem ein solider Bond, gewohnt unterhaltsam, aber ohne nennenswerte Höhepunkte.
Es wird Zeit für ein paar neue Ideen und etwas mehr Finesse.
6 von 10 Punkten

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