Die besten Geschichten schreibt das Leben...06.07.2013
Im Moment richtet sich mein Augenmerk auf Stoffe abseits der üblichen Genres. Man hat einfach schon alles gesehen...jede Art von Folter im Horrorbereich, Pack-schlägt-sich-Pack-verträgt-sich bei den RomComs, Polizisten jagen Mörder jeglicher Couleur...und dazu gerne noch den legendären Anlaß, man kennt das ja. Dazu nich die Sequels, Prequels und Remakes - und schon ist an sich kein Platz mehr auf der Leinwand der Multiplexe, zumal mit obigen Produktionen Geld zu verdienen ist. Wie schön, daß es Danny Boyle gibt - der eine wahre Geschichte unaufgeregt verfilmt.
Wir sehen den Ingenieur Aron Ralston bei einer Bergtour in den wunderschönen Canyons von Utah. Aron ist Einzelgänger, Egoist, sich selbst der Nächste, was wir aus der einen oder anderen geschickt eingestreuten Rückblende erfahren. Dumm nur, daß auch dem größten Egoisten manchmal eine helfende Hand gereicht werden sollte...gerade in den Bergen ist Einzelgängerei nicht ganz ungefährlich. Ralston stürzt, klemmt sich in einer Felsspalte seinen Arme unter einem Felsen ein und ist nun ganz allein in dieser ausweglosen Lage. Doch dem Ingeniör ist nichts zu schwör, wie wir schon aus Entenhausen wissen.
So entfaltet sich vor dem Zuseher ein Überlebenskampf der besonderen Art, bei dem man dank der ansprechenden Leistung von Jeff Franco, der den Film ziemlich allein bestreiten muß, gefesselt dem Gang der Dinge harrt. Keine Hilfe in Sicht, kein Handy am Mann, dazu Durst ( der später zu Halluzinationen führt, die den Film etwas weniger fokussieren ), man kann mitfühlen. Die Kameraarbeit ist virtuos, die Musikauswahl gelungen, und so bleibt ein ungewöhnlicher Film im Gedächntnis, der sich wohltuend vom Einheitsbrei abhebt...8/10