Sicher einer der "In"-Filme dieses Jahr - die wahre (!) Geschichte eines einzig durch Selbstverstümmelung vor dem Tode geretteten Helden ist natürlich eine enorm kraftvolle Vorlage!
Der erste Teil, in dem der Protagonist sich mit den beiden Mädchen "vergnügt", kommt noch wie der Prolog eines modernen 08/15-Thrillers mit Teenager-Cast daher (die Meldung von vor ca. 1 Jahr, wonach es in der 1. Stunde dieses Films keinerlei Dialoge gebe, hat sich also nicht bewahrheitet, wäre wohl ZU unkommerziell gewesen..) Dann folgt plötzlich unvermittelt der Unfall und daraus folgend der Überlebenskampf, eingeklemmt unter einem Felsbrocken, welcher natürlich den weitaus grössten Teil des Films ausmacht. Dieser ist gekonnt in Szene gesetzt, mit einem sehr glaubwürdigen (und sympathischen) Hauptdarsteller, mit dem sich leicht mitfiebern lässt, auch wenn die Rückblenden und zunehmenden Halluzinationen durchaus etwas weniger hätten sein dürfen. Die viel diskutierte Amputationsszene ist dann kürzer und weniger explizit als erwartet, dennoch ungeheuer effektiv. Stimmig inszeniert ist auch der Schluss, die finale Rettung, der 1. Neo-Kontakt zur Aussen- und Menschenwelt, in dem das Triumphgefühl eines aus der Asche bzw. dem Felsschlund emporgestiegenen Überlebenden ziemlich gut eingefangen wird.
Man kann es sich annähernd vorstellen ... was das für ein Gefühl sein muss, nach einem tagelangen Martyrium, dem Tode geweiht, verhungernd und verdurstend, irgendwann zu wissen, dass man überleben wird und erstmals wieder Wasser und dergleichen in ausreichenden Mengen zu erhalten ..?! DAS ist Leben, Leben von einer Intensität, die sonst wohl nichts auch nur annähernd zu erreichen vermag ..!
Aber wie lebt es sich eigentlich danach ..? Geht diese erste "Überlebens-Euphorie" in ein permanent besseres Lebensgefühl über, oder ist irgendwann wieder alles beim Alten ..? Aber will man das wirklich am eigenen Leib erfahren ..?!