Na also! Bruce Willis kann es eben doch noch. Nach zahlreichen Flops wie "Surrogates" oder "Cop Out", hat Bruce Willis endlich wieder einen halbwegs ordentlichen Actionfilm auf die Beine gestellt. Zwar enttäuscht "R.E.D." auch an manch kleinen Stellen und er ist mit Sicherheit kein überragender Willis-Film wie "Last Boy Scout", "Sin City" oder "Stirb Langsam", aber im Vergleich zu den eben genannten Gurken macht dieser Film wenigstens Spaß und strotzt nur so vor Selbstironie. Die Story ist eigentlich nicht wirklich was Neues, Bruce Willis wird vom CIA gejagt und er möchte herausfinden, wieso man ihn töten will. Also verbündetet er sich mit 3 ehemaligen Kollegen, die inzwischen in die Jahre gekommen sind. Man muss bei dem Film ganz klar sagen, dass er nur fürs Auge gemacht ist. Die Action stimmt, der Humor ist trocken und nicht platt wie in "Cop Out" und unsere Darsteller holen fast alle das bestmögliche aus ihren Rollen heraus. Aber es gab auch einige Enttäuschungen, wie zum Beispiel der fantastische Morgan Freeman, der hier völlig unter seinen Möglichkeiten agiert. Ich habe Freeman selten so unterfordert gesehen und aus seiner Rolle hätte man viel mehr raus holen müssen. John Malkovich hingegen macht eigentlich alles richtig und ist auch definitiv mein Lieblingscharakter in diesem Film. Seine paranoide, aber auch scharfsinnige und leicht senile Art fand ich wirklich hervorragend und es tut wirklich gut, Malkovich mal endlich wieder in einer richtig guten Rolle zu sehen. Leider wird Malkovich dann aber gegen Ende total krampfhaft in den Hintergrund geschubst. Man bekommt beinahe den Eindruck, dass er eigentlich kaum noch präsent ist und immer nur ein paar kleine Sprüche raus haut. Ein totaler Fehlgriff war aber meiner Meinung nach Mary-Louise Parker in der Rolle als Sarah. Welchen nutzen hatte diese Rolle? Am Anfang war sie ja noch einigermaßen wichtig, doch später steht sie nur immer mit rum und trägt zur Hauptstory überhaupt nichts bei. Schauspielerisch ist zwar alles OK bei ihr, aber auf diese Rolle hätte man eigentlich schon nach 20 Minuten verzichten können. Auch das Ende war eine kleine Enttäuschung, da ich hier wirklich eine ordentliche Portion Action erwartet habe. Wenn man über den halben Film hinweg lauter coole Actionszenen geboten bekommt, dann erwartet man eigentlich auch ein Actionfinale vom Feinsten. Leider herrscht hier eher Sparflamme, das Finale wurde nicht nur völlig vorhersehbar, sondern auch ohne jegliche Spannung erzeugt. Da rettet auch Karl Urban nichts, der zwar wie immer fürchterlich schauspielert, aber an und für sich eine recht coole Rolle spielt. Ich weiß, ich habe ziemlich viel an dem Film auszusetzen, aber letztlich war er gar nicht so schlimm. Langweilig wurde er nie, die Action ist wirklich bombastisch und was das Wichtigste ist : Der Film nimmt sich zu keiner einzigen Minute ernst.
Bruce Willis Fans werden hier voll auf ihre Kosten kommen, auch wenn Bruce Willis hier mal wieder den gleichen "Typ" spielt wie "John McClain" oder den Kerl aus "Hostage" und "Das Mercury Puzzle". Doch wer den typischen Willis-Humor mag wird hier mit Sicherheit nicht enttäuscht. Morgan Freeman Fans könnten hingegen eine herbe Enttäuschung erleben, während Malkovich Fans den Film wahrscheinlich vergöttern werden.
Fazit : RED (Retired Extremely Dangerous) ist reines Popcorn-Kino, welcher auf keinen Fall zu ernst genommen werden sollte. Nach zahlreichen schlechten Filmen, glänzt hier Bruce Willis endlich wieder ein wenig. Zwar kein überragender Film, aber cool ist er allemal!
7/10