Noch bevor sie die Actionschmiede PM-Entertainment gründeten, produzierten Joseph Merhi und Richard Pepin diesen langweiligen Stuss. Stuntman Thomas Dewier übernahm die Regie und entpuppt sich als absoluter Stümper. Das Drehbuch schusterte er mit Charles T. Kanganis (Fist of Honor, Intent to Kill) und Mark Robles zusammen. Eigentlich ist die Grundidee passabel, aber die Umsetzung ist gründlich misslungen und man sieht an allen Ecken und Kanten das knappe Budget. Für Pepin und Merhi war es die sechste Gemeinschaftsproduktion, viele weitere folgten.
Kirstie (Vicky Stephenson) ist die einzige Überlebende eines Massakers. Zusammen mit ihrem Vater, einem Regisseur und dessen Crew, war sie in der Einöde, dort sollte ein Stück Film gedreht werden. Doch plötzlich tauchen Soldaten auf, die sofort das Feuer eröffnen. Vicky, ihr Vater und ein kleiner Teil der Crew kann entkommen, der Rest wird hingerichtet. Die wenigen Überlebenden verstecken sich in einem Waldstück und versuchen dort Herr der Lage zu werden. Mit selbst gebastelten Fallen wollen sie die Soldaten überwältigen.
Aus dem Plot hätte man durchaus etwas machen können, doch stattdessen verplempert man fast die erste Stunde. Wir befinden uns zu Beginn in einem Raum, wo sich ein paar Regierungsbeamte ein Video ansehen, nämlich den Überfall auf das Filmteam. Kurze Zeit später kommt Kirstie hinzu und erzählt ihr Erlebtes in Rückblenden. Leider fängt sie viel zu weit vorne an. So bekommen wir mit, wie die Crew anreist, das Schild "Sperrgebiet" übersieht man dabei einfach. Wir lernen die Crew kennen, der Produzent rennt mit Stift und Heft durch die Gegend und nervt den Regisseur ständig mit den Kosten. Ein bisschen Vater und Tochter Geplänkel müssen wir auch noch über uns ergehen lassen.
Nicht weit weg trainieren ein paar Soldaten unter Colonel Parker (Tom Mahler) für eine Mission. Was sie vorhaben, erfahren wir nur schleierhaft, etwas Gutes kann es jedoch nicht sein. Versager werden bestraft, indem man sie mit einer Kugel im Magazin in die Wüste schickt, oder der Colonel legt persönlich Hand an mit seinem Messer. Genau zu dieser Bande verirrt sich Kirstie, die mit einem Stuntman aus der Crew eine kleine Spritztour macht. Sie dürfen zwar wieder gehen, doch die Soldaten kommen kurze Zeit später vorbei und richten ein Massaker an.
Doch bis es so weit ist, ist die zweite Halbzeit schon angebrochen. Ein bisschen kann sich "Contra Conspiracy" nun steigern, denn der Überlebenskampf der übrig gebliebenen Crew ist recht unterhaltsam. Mit ein bisschen Feuerwerk, Draht und Kunstblut baut man eine Sprengfalle, trotzdem gewinnen die Soldaten die Oberhand. Die kleine Gruppe wird dezimiert, bald ist nur noch der Regisseur und Tochter Kirstie übrig. Im Finale wartet noch eine Verfolgungsjagd durch die Wüste auf den Zuschauer, der Höhepunkt des Films. Hier gibt es ein paar nette Motorrad und Autocrashs zu begutachten. Doch die restlichen Actionszenen haben ausser blutigen Einschüssen nicht viel zu bieten. Auch ist die Action sehr schlecht im Film verteilt, sie konzentriert sich komplett auf die letzte halbe Stunde. Es ist auch sehr fragwürdig warum die Soldaten die Filmcrew überhaupt attackieren.
Die Darsteller halten sich komplett im unteren Durchschnittsbereich auf und sind selbst dem Filmkenner gänzlich unbekannt. Der Score ist gar nicht mal übel, jedoch viel zu einseitig, da dudelt ein und die selbe Musik fünf Minuten vor sich hin, irgendwann hat man genug. Aus der Kulisse hätte man nicht viel mehr rausholen, eine Einöde macht eben nicht sonderlich viel her.
Ein fähiger Regisseur und ein bisschen mehr Kohle hätten aus "Contra Conspiracy" einen ordentlichen B-Film gemacht. Aber die erste Halbzeit ist dermaßen schnarchig, dass man die Lust schnell verloren hat. Der Schluss ist dann recht unterhaltsam, wenn auch nicht immer gut inszeniert. Die Darsteller agieren durchweg schwach.