Es gibt Filme die wirklich unter die Haut gehen und "I Saw the Devil" ist so ein Streifen. Die Mischung aus Horrorthriller und Rachemovie, der auch auch dem Genre des Folterfilms zugeordnet werden kann, wartet mit brutaler und exzessiver Gewalt auf, wie ich sie noch nicht so drastisch in einen Spielfilm gesehen habe. Ein Film, für den man schon starke Nerven braucht, den uns Regisseur Kim Ji-woon (A Tale of two Sisters, Bittersweet Life) da zeigt. Aber es handelt sich hier nicht um einen sinnlosen Film, mit Gewaltdarstellungen a la Hostel, nein auch die Geschichte ist äußerst Spannend und als Zuseher durchlebt man ein Wechselbad der Gefühle, vor allem gegen Ende als die Story nochmal eine dramatische Wendung vollführt, fiebert man wirklich mit. Einerseits hat man kein Mitleid mit dem Psychopathen Kyung-chul (Choi Min-sik), anderseits fragt man sich ob es gerechtfertigt ist, das Geheimagent Soo-hyun (Lee Byug-hun), sich auf das gleiche Niveau begibt, wie der Serienkiller selber. Wie würde man sich selber in solch einer Situation verhalten. Ein Film der auch zum Nachdenken anregt. Schauspielerisch gibt es auch nichts zu meckern. Vor allem der großartige Choi Min-sik (Oldboy), kommt richtig fies rüber und zeigt wieder eine großartige Performance. Auch Lee Byug-hun hat mir gefallen, halt nicht der typische Hero, er zeigte auch schon mal Gefühle, als er Anfing zu Weinen, was verständlich war, wenn man sieht was er alles durchlebt. Regisseur Kim Ji-woon (Bittersweet Life) hat mal wieder ganz großes Kino hervorgezaubert.