hart - aber gerecht gerächt
Was für ein Film! In poetischen Bildern im wechselnden Kontrast von extremer Härte und zurückhaltender Melancholie bekommt der Rezipient über zwei Stunden lang den Abstieg eines Polizisten in seine persönliche Hölle präsentiert.
Um den Mörder seiner Frau einer als gerecht empfundenen Strafe zuzuführen, die außerhalb von fairen Verhandlungen und Gefängnisaufenthalt liegt, legt er alles Menschliche ab und wird so Stück für Stück zum bestialischen Racheengel. Mit jeder Spur, die er dem Killer in den Leib schneidet beraubt er sich aber auch seiner Identität als menschliches Wesen und als Polizist. Dass die Gewaltspirale dabei soweit angezogen wurde, dass sie zwangsläufig auf das Umfeld außerhalb des Konflikts übergreifen muss, macht die Unausweichlichkeit beider Schicksale, des Killers wie des Polizisten, in ihrer Härte nur noch konsequenter.
Im Grunde erzählt der Film keine innovative Geschichte. In ihren rudimentären Bausteinen ist sie längst bekannt und frei von etwaigen Story-Twists und Überraschungen. Aber die extreme Härte und der menschliche Verfall beider Hauptdarsteller ist authentisch und glaubwürdig und lässt einen sprachlos zurück. Ganz starker Film für ganz starke Nerven. 8/10