Ein absolut sehenswerter Film. Dennoch möchte ich nicht zu Höchstnoten greifen. Warum wird weiter unten erläutert. Der Film gefällt ausserordentlich durch extrem schön Kamerafahrten und das Einfangen von Stimmung zwischen düster und ja schon fast alternativ-Exploitation-mässig. Dennoch handelt es sich nicht um einen Horrorthriller im Sinne übernatürlicher Elemente wie der Titel suggerieren könnte, sondern um einen waschechten Thriller, wenn auch mit Härte "over-the-top"...
Genre-Fans greifen sicherlich wg. der kompromisslosen Härte und des deutlich Gore-Anteils noch weiter nach oben in der Beurteilung. In der von den tollen Bildern und wirklich komplett realistischen FX ungeblendeten Nachbetrachtung des Films wird leider deutlich, dass die beiden männlichen Hauptcharaktere sehr holzschnittartig, und viel zu eindimensional in der Darstellung auf schwarz/weiss - gut/böse getrimmt sind. Zu sehr wird hier einfach ping pong in der Handlung mit der einfachen und linearen Steigerung der gegenseitigen Brutalität gezeigt. Das wirkt gegen Ende hin ein wenig konstruiert.
Das soll nicht die schauspielerisch sehr gute Leistung insbes. des Parts des "Bösen" schmählern. Aber auch er handelt ein wenig einfach gestrickt und letztlich auch vorhersehbar. Nicht überzeugend kommt für mich der Polizist rüber, zu platt sind manche Sprüche von ihm wie ..."ich hasse Euch Serienkiller"....da wäre ein wenig mehr Selbstreflektion nötig gewesen. Wer die leichte Tendenz zum overacting in den Asia-Streifen sowie die pure Härte dieses Thrillers mag wird aber sehr gut bedient sein mit I SAW THE DEVIL.
7/10 Punkten