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Auch wenn hier fleißig mit M. Night Shyamalan geworben wird, der lieferte nur die Story und fungierte als Produzent, nebenbei steht dieser Name schon lange nicht mehr für Qualität und ausgefeilte Geschichten. Er überließ nicht nur Brian Nelson (Hard Candy, 30 Days of Night) das Verfassen des Drehbuchs, sondern setzte mit den Gebrüdern Dowd auch zwei Neulinge auf den Regiestuhl. Bestimmt kein Fehler, denn selbst ein erfahrener Shyamalan hätte aus diesem an "Abwärts" erinnernden Plot nicht viel mehr herausholen können. Aber effektvoller Horror sieht eben anders aus, vielleicht hätte man sich die zahlreichen Anspielungen auf den Leibhaftigen aufsparen sollen, so weiss der Zuschauer dank Texttafel sogar schon vor der Titelmelodie Bescheid. Dabei ist dies nur der Auftakt zur sogenannten "Night Chronicles-Trilogie", bleibt nur zu hoffen, dass die zwei kommenden Filme ein bisschen mehr Dampf haben.

Was für ein Tag für Detective Bowden (Chris Messina), erst stürzt sich ein Selbstmörder von einem Wolkenkratzer, nun sitzen dort fünf Menschen in einem Aufzug fest. Zwischen einer alten Frau (Jenny O´Hara), Sarah (Bojana Novakovic), dem Sicherheitsmann Ben (Bokeem Woodbine) einem seltsamen Matratzenverkäufer (Geoffrey Arend) und dem ehemaligen Soldaten Tony (Logan Marshall-Green) beginnt es in der Enge heftig zu kriseln. Als plötzlich das Licht ausfällt, ist einer von ihnen tot. Auch jegliche Rettungsmaßnahmen scheitern und da es für die ganzen Ereignisse keine Erklärung gibt, kann sich Bowden nicht mehr sicher sein, ob nicht doch der Leibhaftige seine Finger im Spiel hat.

Es beginnt mit furiosen Kamerafahrten, einer auf den Kopf gestellten Stadt und massig CGI. Schon während der Titelmelodie wird mit Animationen nicht gehaushaltet, zudem noch sehr offensichtlich. So darf man auf einen schnellen Beginn des eigentlichen Geschehens hoffen und tatsächlich geht es nach der kurzen Einführung von Detective Bowden gleich los. Der untersucht noch einen Selbstmord, im selben Gebäude hat sich ein Angestellter in die Tiefe gestürzt. Leider weiss der Zuschauer von Anfang an, wer hier sein perfides Spielchen treibt, was "Devil" viel von seiner Spannung kostet. So bleiben echte Überraschungen aus, wobei nur die fünf Eingesperrten undurchsichtig bleiben. Jeder von ihnen scheint etwas verbergen zu wollen und hat Dreck am Stecken. Schnell ist die Stimmung in der Fahrstuhlkabine aufgeheizt, besonders als der erste Tote nach einem scheinbaren Stromausfall auf dem Boden liegt. Genau wie die Beteiligten bekommen wir die Morde auch nicht zu sehen, auf einmal wird es dunkel man hört einige Geräusche und plötzlich liegt einer aus der Gruppe mit durchschnittener Kehle, einer Scherbe im Hals, mit gebrochenem Genick oder an der Elektrik erhängt da. Auf Goreeffekte muss man dabei komplett verzichten, der eigentliche Mord spielt sich in völliger Dunkelheit ab, womit der Zuschauer aufgefordert wird sich das Ganze selbst auszumalen, was die klaustrophobische Grundstimmung noch verstärkt. Letztenendes bekommen wir das blutige Resultat zu sehen.

Derweil verdächtigt jeder jeden, während Bowden Untersuchungen über alle fünf Personen anstellt und dabei auch mit seiner eigenen traurigen Vergangenheit konfrontiert wird. So stellt sich auch heraus, dass einer dieser Personen der Leibhaftige ist. Doch hier darf das Ratespiel beginnen, denn zahlreiche falsche Fährten sind gelegt. Aber im Endeffekt passiert außer den Morden und ein paar Streitereien nicht sonderlich viel, außerdem konzentrieren sich die Gebrüder Dowdle immer mehr um das Drumherum, anstatt um die fünf Eingeschlossenen. So ist "Devil" trotz seiner kurzen Laufzeit von 80 Minuten nicht durchgehend fesselnd, hat aber durchaus seine spannenden Momente. Dazu trägt besonders der durchdringende Score von Fernando Velázquez bei. Doch wer am Ende auf einen Höhepunkt wartet, dürfte bitter enttäuscht werden. Zwar überrascht ein wenig, in welcher Person sich der Teufel versteckt hat, doch die Einbeziehung religiöser Elemente wie Beichte und Vergebung trägt nicht gerade zu einem gelungenem Schluss bei. Dabei hinterlassen die Darsteller wenigstens einen guten Eindruck, wobei man hier nicht unbedingt auf Prominenz zurückgreift.

Weder sonderlich originell noch undurchsichtig präsentiert sich "Devil", der dank seiner kurzen Laufzeit einen gewissen Unterhaltungswert wahren kann. Dabei schneiden die Darsteller relativ gut ab, während die Inszenierung der Gebrüder Dowdle nicht makellos ist, doch spannende Sequenzen auch nicht ganz vermissen lässt. Doch insgesamt lockt dies heute keinen mehr hinterm Sofa hervor.

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