M. Night Shyamalan ist zwar kein einfacher Name, aber dafür ein bekannter - saß er doch bei Gruselerfolgen wie „The Sixth Sense“ oder „Signs - Zeichen“ auf dem Regiestuhl. Nun präsentiert er als Produzent und Drehbuchschreiber den neuen Mysteryhappen „Devil“.
Fünf völlig Fremde sind im Fahrstuhl eines Wolkenkratzers unterwegs, irgendwo im Finanzzentrum von Philadelphia. Als der Fahrstuhl plötzlich stecken bleibt, bricht Panik unter den Personen aus. Während sich die Techniker des Gebäudes bemühen, die Gruppe schnell aus dem Aufzug zu befreien, passieren seltsame Dinge: das Licht beginnt zu flackern, der Aufzug spielt verrückt und plötzlich wird einer der Passagiere verletzt. Was die Menschen im Fahrstuhl nicht wissen: der Leibhaftige ist unter ihnen und holt sich seine Sünder - einen nach dem anderen.
Intelligenz kann man „Devil“ wahrlich nicht attestieren, aber für ein Grinsen ist die ungewöhnliche Idee sicherlich gut.
Die klaustrophobische Ausgangssituation lässt viel Raum für ein beklemmendes Psychospiel und dies wird über weite Strecken auch geboten: wenn das Wort "Vertrauen" keine Rolle spielt und sich die Pechvögel gegenseitig an den Hals springen, kommt Stimmung auf. Glücklicherweise wird auch Atmosphäre groß geschrieben und somit vergehen die 80 Minuten wie im Flug. Seinen besonderen Reiz und die Kurzweil bezieht „Devil“ nämlich aus dem Verwirrspiel, wer denn da nun der Beelzebub im Fahrstuhl ist. Für einige Überraschungen ist somit gesorgt. Ebenfalls wissen einige nette Ideen zu gefallen, als Beispiel sei hier das Mobiltelefon genannt: mittlerweile in übernatürlichen Filmen zum Klischee verkommen, bekommt es hier endlich einen anderen, cleveren Nutzen verpasst. Ansonsten sei noch die recht ansehnliche Kameraarbeit erwähnt, die vor allem im Vorspann interessante Ideen serviert.
Leider hat jede Medaille Ihre Kehrseite und hier gibt es Grund genug zum meckern: die Dialoge sind teilweise schlichtweg dämlich, die Figuren praktisch nicht ausgearbeitet und der Soundtrack ist bei weitem zu pompös ausgefallen für einen simplen Mystery-Thriller – hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen.
Das hier gleich zwei Regisseure am Werk waren, lädt mit Blick auf die kurze Laufzeit und der überschaubaren Grundidee zum Lachen ein. Das Gebrüderduo John Erick und Drew Dowdle hat sich hier wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert, so wirkt „Devil“ über weite Strecken etwas unausgegoren. Dies wird deutlich, wenn man die Szenen im Fahrstuhl und der Außenwelt anschaut. Mehr Kammerspiel hätte hier Wunder bewirken können. Die Darsteller sind leider auch nichts besonderes, aber immerhin gibt es ein Wiedersehen mit Bookem Woodbine, den man aus einigen B-Filmchen kennt. Das Ende ist auch etwas enttäuschend, lässt es doch zumindest die originelle Bösartigkeit vermissen, die man von Shyamlan gewohnt ist. Man zeigt sich eher kompromissbereit.
Insgesamt ein netter, aber nicht überzeugende Mystery-Thriller, der Gruselfreunden zwar gut schmecken wird, aber leider nicht satt macht. Ein Mal sehen und dann vergessen.