Review

Eigentlich bin ich eher ein Freund von Italo Western, doch vor kurzem sah ich mir diesen US-Western mit Gary Cooper aus dem Jahre 1959 an.

"The Hanging Tree" ist aus meiner Sicht schon einbisschen angestaubt, man kann ihn aber immer noch gut anschauen.
Die Musik ist fantastisch. Man hört sie schon direkt zu Beginn, wie das für Western so üblich ist. Sie klingt sehr schön und passt gut zum Film. Das eigene Theme eines jeden Western ist immer was besonderes. Hier gibt es an der Musik absolut nichts auszusetzen.

Die Story:
Eines Tages verbrennt sich die hübsche Elizabeth in der Sonne die Augen und ist vorübergehend erblindet. Sie sucht Dr. Frail auf um sich von ihm behandeln zu lassen. Es dauert noch einige Tage, doch dann hat Elizabeth ihr Augenlicht wieder.
Nun gräbt sie nach Gold. Ein paar Wochen vergehen und noch immer hat sie keines gefunden. Doch Elizabeth gibt nicht auf. Es folgen schwere Regenfälle und sie wird tatsächlich fündig...

Der Plot ist nicht schlecht, aber leider nicht besonders gut geeignet für einen Western. Weniger gelungen ist auch das Westernlegende Gary Cooper hier keinen Cowboy mimt sondern einen Arzt. Er macht das nicht schlecht, doch die Rolle passt einfach nicht zu ihm. Ein Onkel Doktor als Held in einem Western ist sowieso nicht so das Wahre, selbst wenn er von Gary Cooper gespielt wird.

Gerade zu Beginn ist der Film etwas zäh. Das liegt einfach daran das nicht wirklich viel Spannendes passiert. Es mangelt an Schießereien oder irgendeiner Form von Action. Im Grunde kann man die Actionszenen an einer Hand abzählen, wenn überhaupt. Außerdem ist "The Hanging Tree" am Anfang wenig abwechslungsreich. Dr. Frail arbeitet erst einmal daran Elizabeth wieder gesund zu pflegen und das dauert seine Zeit. Die ein oder andere Länge ist vorprogrammiert. Sobald Elizabeth wieder sehen kann wechseln wir den Schauplatz von Dr. Frails Haus zu einer Goldmine und dann kommt "The Hanging Tree" in Fahrt . Er wird gegen Ende sogar richtig spannend. Bis es soweit ist, ist aber leider schon die Hälfte des Films vorbei. Der namensgebende Galgenbaum lässt auch auf sich warten. Erst hinterher bei der Goldsuche spielt er eine Rolle.

"The Hanging Tree" verlangt vom Zuschauer einwenig Sitzfleisch ab. Man kann den Film noch relativ gut angucken, aber mit einbisschen Action wäre das Ganze spannender gewesen. Der Film zieht sich anfangs nicht dramatisch in die Länge, sodass man jegliche Lust weiterzuschauen verliert, aber man braucht Geduld. Für einen Western gibt es hier insgesamt zu wenig Cowboys zu sehen. Nur zum Schluss, da geht es zur Sache. Das Ende hat mir sehr gut gefallen.

Fazit: Wenn die Story besser und spannender gewesen wäre dann hätte aus "The Hanging Tree" ein richtig guter Western werden können. So ist er zwar immer noch gut ansehbar, aber gerade zu Beginn einbisschen langweilig und es dauert insgesamt zu lange bis der Film losgeht. Hier hätte ich mir mehr Action gewünscht. Vielleicht zwischendurch mal die ein oder andere Schießerei, das hätte "The Hanging Tree" sicher gut getan. Das Ende ist sehr spannend und gelungen. Alles in allem ist "The Hanging Tree" nette Unterhaltung und für einen kleinen, nostalgisch angehauchten Filmeabend reicht er auf jeden Fall. Wer einen guten Western sehen will soll sich aber lieber noch mal Werke wie "The Wild Bunch" in Ruhe ansehen.

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