1977 wird die Erde durch einen bakteriologischen Krieg fast völlig vernichtet. Wer die lange Zeit grassierenden Seuchen überlebte, vegetiert jetzt als mutierter Albino daher. Nur der Biologe Neville konnte sich retten, weil er rechtzeitig ein Gegenmittel spritzte. Nun ist er der einzige „Normale“, der des Nachts von den Mutierten angegriffen und gejagt wird.
„Der Omega-Mann“ ist eine zwiespältige Literaturverfilmung eines klassischen Horrorstoffes von Richard Matheson, der den Plot ursprünglich als Vampir-Geschichte aufbaute (Neville ist hierbei der einzige Mensch in einer Gesellschaft voller Vampire, die ihn wiederum als Außenseiter/Anormalen jagen). Zwiespältig deshalb, weil entgegen der Vorlage weißes Propagandakino mit Erlösungs-Mystik (man beachte die Quasi-Kreuzigung am Ende des Films) daraus geworden ist. Wer den Film jedoch losgelöst von diesen Kritikpunkten betrachtet, entdeckt ein faires Stück Science-Fiction-Kino mit einigen Horrorelementen. Hierbei wird die Sekte der Mutierten auffälligerweise mit „die Familie“ tituliert. Und da die Mitglieder dieser Familie allesamt religiöse Fanatiker sind, bleiben Querverbindungen zum Charles-Manson-Motiv nicht lange verborgen. Alles in allem bietet „Der Omega-Mann“ actionreiche Unterhaltung, die mit einigen kruden aber auch motivgeschichtlich interessanten Sequenzen aufwarten kann (z.B. Nevilles Fahrt durch das menschenleere Los Angeles). Auf Video cropped, im TV letterboxed (1,8:1). Mit Charlton Heston, Anthony Zerbe, Rosalind Cash, Paul Koslo u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin