Zu Beginn ein kleiner Rückblick auf die erste Staffel der Zombieserie: Die Geschichte des Polizisten Rick, der nach Wochen im Koma erwacht und sich in einer von Zombies (oder in der Serie „Walker“ genannt) überrannten Welt wiederfindet konnte mit einem, zwar wenig innovativen, dafür umso beeindruckender inszenierten Beginn punkten. Die Endzeitstimmung, Sets und vor allem das Makeup waren für eine Serie (und auch die meisten Filme dieser Art) extrem beeindruckend. Doch nach drei sehr spannenden Folgen brach das ganze Storykonstrukt ein wenig ein. Nach netten Ideen, etwa dem einschmieren mit Zombieinnereien um unerkannt zu bleiben, herrschte eine inhaltliche Leere, die sich nicht mehr so richtig aus der Welt schaffen lassen wollte. Gegen Ende flammte mit einem radikalen Ortswechsel zwar ein wenig Hoffnung auf Besserung auf, aber bis auf die Steigerung der inneren Konflikte der Gruppe Überlebender, stellte sich keine Verbesserung ein. Das Ende von Staffel eins markierte somit den absoluten Tiefpunkt (unterstützt durch wahrlich grottige Explosionen aus dem PC) der Serie. Die Weichen für Season 2 waren demnach denkbar ungünstig gestellt und meine Vorfreude eher gering.
Wie man sich doch täuschen kann. Die erste Folge der neuen Staffel macht alles besser, was in der vorherigen zwar angerissen aber nie ausformuliert wurde. Die Zerissenheit der Gruppe, moralische Diskussion und vor allem wieder einmal Blut und Spannung erreichen ein bisher in der Serie noch nie aufgekommenes Niveau. Als die Überlebenden auf einem vollgestopften Highway zu einem unvorhergesehenen Stopp gezwungen werden und ein Mitglied der Gruppe von den anderen getrennt wird, muss Rick erkennen, dass sein Gutmenschentum nicht die erhoffte positive Wirkung auf seine erzwungenen Freunde hat. Diese Situation ist Ausgangspunkt für eine sehr spannende und auch sehr atmosphärische Suche in den angrenzenden Wäldern mit kurzem Halt an einer Autobahnkapelle, die neue Fragen bezüglich der Untoten aufwirft, die sich im Gebetsraum versammelt haben und anscheinend immer noch auf Gottes Hilfe hoffen. Entscheidender jedoch ist, dass in dieser Episode mehr Veränderungen des Mikrokosmos der Gruppe eingeleitet werden, als in den sechs bisherigen Folgen. Der abschließende Cliffhanger ist zudem einer fiesesten, die ich je in einer Serie zu Gesicht bekam.
Die Spannung und Erwartung hinsichtlich der weiteren Entwicklung ist dementsprechend schon fast zu hoch um weitere sieben Tage abwarten zu können und der Trailer schürt zusätzlich die Spannung. Meine Hoffnungen auf eine wirklich großartige Staffel sind auf jeden Fall gigantisch und wenn es so weiter geht, werde ich definitiv nicht entäuscht.