Unstoppable (2010)
ist das neueste Werk von Tony Scott der uns schon Bretter wie „Last Boy Scout“ und „Man on Fire“ beschert hat. Seine letzten Werke tendierten schon etwas mehr zu Mittelmaß, „Unstoppable“ sortiert sich in die Kategorie „gehobene Mittelklasse“ ein und ist definitiv sehenswert und mal was anderes.
Die Handlung ist recht simpel gehalten, es geht um einen Zug der gefährliche Stoffe geladen hat und führerlos mit Volldampf unterwegs ist. Natürlich gibt es Helden die die Katastrophe aufhalten wollen. Mehr verrate ich nicht, aber generell kann ich der Handlung attestieren, dass sie zwar spannend aber relativ vorhersehbar daherkommt. Auch Logiklöcher sind dabei, die zugunsten der daraus resultierenden Action aber zu verkraften sind. Das ganze ist kurzweilig und flott inszeniert, so dass kaum Langeweile aufkommt, lediglich in der Phase vor dem „Andocken“ verliert der Streifen etwas Schwung.
Die beiden Hauptdarsteller machen einen guten Job, vor allem Scott´s Spezi Washington den ich auch sehr schätze, gibt seiner Rolle die nötige Tiefe und hat sofort alle Sympathien bei sich. Aber auch sein Gegenpol Pine macht sich gut, wobei seine Rolle durch das Drehbuch schon sehr klischeehaft ist und wenig Spielraum biete.
Das große plus an „Unstoppable“ ist die Scott typische rasante Inszenierung. Recht schnell geht´s zur Sache und die Charaktere werden erst im Laufe des Filmes näher beleuchtet. Die Geschichten der beiden sind absolut einfallslos aber werden erfreulicherweise auch nicht allzu breit getreten.
Richtig gut sind auch die Kamerafahrten/-flüge sowie generell die Kameraeinstellungen. Obwohl man ständig nur den Zug sieht, gefallen diese Bilder ungemein – das hat Scott einfach drauf. Der Film wirkt optisch auch sehr hochwertig, obwohl er bestimmt nicht das Riesenbudget hatte.
Insgesamt echt mal was anderes, keine Agenten, kein Bösewicht - nur ein unkontrollierbarer Zug und zwei Typen die einfach nur ihren Job machen. Klingt langweilig ist es aber nicht – hat mir richtig gut gefallen.
Bitte einsteigen 7/10