China Anfang des letzten Jahrhunderts: Nachdem der junge Chen Zhen den japanischen Meister getötet und seinen Kung-Fu-Lehrer gerächt hatte, ging er zusammen mit tausenden anderen Chinesen nach Europa, um den Alliierten im Kampf gegen Deutschland zu helfen. Nach vielen blutigen Gefechten, steht zu Beginn der 20er siegreich die Rückkehr in die Heimat an. Vieles hat sich dort allerdings verändert. Shanghai ist eine blühende Metropole geworden und der japanische Einfluss ist größer denn je. Zusammen mit seinen Kollegen, versucht Chen Zhen den Wiederstand gegen die herablassenden Besatzer zu organisieren.
Zu Beginn allerdings wähnt man sich beinahe im falschen Kino. Man wird reingeschmissen mitten in den ersten Weltkrieg, in dem die Chinesen auf Seiten der Alliierten als Kanonenfutter eingesetzt werden. Schon hier zeigt sich das die FSK 18 Einstufung zurecht besteht, denn nicht nur hier wird die Gewalt sehr derb dargestellt. Am Ende darf Chen Zhen seinen kleinen Trupp retten und ordentlich böse Krautsärsche treten (auch wenn diese mit ihren braunen Uniformen eher nach Amerikanern aussehen).
Sprung ins Jahr 1925 und zur eigentlichen Hauptgeschichte, für die hier Schanghai stellvertretend ist. Viele ausländische Gäste beuten das ungeeinte Land aus, besonders die Japaner sind schlechte Gäste, die sich nicht nur arrogant aufführen, sondern auch schon dabei sind große Teile Chinas militärisch zu besetzen. Hier fällt dann aber schon die fanatisch, patriotische Sichtweise vieler chinesischer Filmemacher wieder auf. Diese sehr einseitige Sichtweise fand ich schon bei Bruce Lee etwas unangenehm, etwas weniger schwarz/weiß darfs gerne sein.
Interessant aber das Konzept von Andrew Lau. Er bedient die Sparten Kriegsfilm, Martial Arts, Liebesgeschichte, Undercover Krimi, aber als der Held als schwarzmaskierter Rächer einen auf Batman gemacht hat mußte ich wirklich grinsen. Da wäre weniger wahrscheinlich mehr gewesen. Die Kämpfe und Schießereien sind ordentlich choreographiert, tut selbst richtig weh wenn einer meterweit durch die Luft fliegt (Kabel sei dank) um dann brachial in ein Bücherregal zu krachen. Die Fights sind zwar nicht wirklich zahlreich, dann aber sehr dynamisch. Wenn man bedenkt das Donnie Yen fast 50 ist, Hut ab.
Leider ist der Mittelteil etwas zäh geraten. Die Liebesnummer mit der japanischen Spionin nimmt sehr viel Raum und dient, ebenso wie die Treffen mit seinen Kriegskumpanen, dazu den Dramafaktor ordentlich aufzudrehen. Dank seiner aber sehr gelungenen 20er Jahre Atmosphäre, in der man viele Details entdecken kann, macht Legend of the Fist aber insgesamt Fun und sei es nur deswegen weill man komplett auf den Asia Humor verzichtet hat.
7/10.