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Die Filme mit Donnie Yen (Ip Man, Flash Point) gehören für mich mittlerweile zum Pflichtprogramm, leider wurden die dementsprechend hohen Erwartungen die ich in "Legend of the Fist" setzte nicht erfüllt. Es handelt sich hierbei um ein Sequel von "Todesgrüße aus Shanghai" mit Bruce Lee oder des Remakes "Fist of Legend" mit Jet Li.
Somit haben wir mit Chen Zhen (Donnie Yen) einen bekannten Charakter, dessen traurige Vergangenheit erstmal von Regisseur Andrew Lau (Flock - Dunkle Triebe, Triangle) ein wenig durchleuchtet wird. 1917 während des ersten Weltkrieges war Chen Zhen zusammen mit anderen Chinesen in Frankreich zur Unterstützung der Alliierten eingesetzt. Mit dem Kriegsgeschehen steigt der Film wuchtig ein, auch darf Chen Zhen gleich in Aktion treten und ein paar deutsche Soldaten übel vermöbeln.

Das eigentliche Geschehen spielt dann in Shanghai im Jahr 1925, Chen Zhen ist nun als Undercover-Agent für die chinesische Regierung tätig. Doch sein größtes Problem sind die japanischen Besatzer, besonders der kompromisslose Colonel Chikaraishi (Yasuaki Kurata), für dessen Vaters Tod Chen Zhen verantwortlich ist, man erinnere sich hier an den Vorgänger.
Doch "Legend of the Fist" hat neben der simplen Story ein großes Problem, denn man muss erstmal die Einführung zahlreicher Charaktere hinnehmen, bevor Lau zum Wesentlichen kommt. Dabei dreht sich alles um den Club "Casablanca", dessen Besitzer Liu Yutian (Anthony Wong) spielt auch noch eine tragende Rolle. Hinzu kommt noch die Nebengeschichte mit Kiki (Qi Shu), in die sich Chen Zhen verguckt, doch Kiki arbeitet für die Japaner. So sollte man sich in der ersten Halbzeit keine großen Hoffnungen auf furiose Gefechte machen, denn die sind in "Legend of the Fist" sehr sparsam gesäht. Auch Chen Zhens Idee sich in ein Superheldenkostüm a la "Green Hornet" zu schmeißen, will nicht so recht zünden.

Optisch ist Lau´s Beitrag ein Leckerbissen, hier hat man eine authentische Kulisse des alten Shanghais aus dem Boden gestampft, was sich allerdings ein wenig mit den auf Hochglanz getrimmten Bildern beißt.
Aber letztenendes erwartet man von Donnie Yen, dass er sein Können zum Besten geben darf, wobei er diesmal als Darsteller eine etwas schwache Leistung zeigt, das kann er deutlich besser. Aber seine Kämpfe machen das wieder wett, wobei man mit dem Einsatz von Wire Work leben muss. Dennoch sind die Choreographien hart und spektakulär, hier sticht besonders der brutale Fight in der Bibliothek heraus. Enttäuscht darf man mit Recht von der finalen Konfrontation mit Colonel Chikaraishi sein, die viel zu schnell vorbei ist. Dabei ist Chikaraishi auch noch der typische Klischeefiesling der nicht davor zurückschreckt seine eigenen Leute bei Versagen hinzurichten. Dies unterstreicht nur die gängige Schwarzweissmalerei, die hier zwischen den Chinesen und den Japanern herrscht.

"Legend of the Fist" krankt besonders an der Einführung zu vieler Charaktere, während storytechnisch nur der alt bekannte Kampf Chinesen gegen Japaner zu begutachten ist. Das Ganze ist nicht mal besonders flott inszeniert, nur bei den spektakulären Fights kommt richtig Freude auf. Die sind aber besonders in der ersten Filmhälfte sehr sparsam gesäht.

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