Review

Zeit für ein wenig Bear Witch Project, denn wenn junge Leute in der abgelegen Wildnis nicht einfach mal die Klappe halten können, lockt man folgerichtig gehässige Grizzlys an.
Der Ablauf gestaltet sich dann so wie „Cujo“, - nur eben im latenten Halbdunkeln und mitten im Wald um die Ecke.

Im Mini-Van sitzen also die Brüder Nick und Sam, als auch ihre Damen Christine und Liz fest. Eigentlich befand man sich auf dem Weg zur Geburtstagsfeier, doch nach einer Reifenpanne taucht ein Bär auf, den Sam in seiner Not mit zig Kugeln niederstreckt.
Danach ist die restliche Bärenfamilie reichlich erzürnt und attackiert die Insassen des mehr und mehr ramponierten Fahrzeugs…

Ist natürlich kein schöner Tierfilm mit ausladenden Naturaufnahmen geworden, doch immerhin setzt Regisseur John Rebel bei seinem Debüt auf echte Bären, die immer mal wieder um das Auto herum schlawenzeln und es auch mal zur Seite kippen oder gar versuchen hineinzudringen.
Mit der Figureneinführung lässt man sich indes merkwürdigerweise bis fast zum Showdown Zeit, um zu innerfamiliären Problemen umzuschwenken, da die Bären zwischenzeitlich keine eigenen Ideen mehr einbringen können.
Phasenweise wundert es, dass Leute in solch einer Situation eigenartige Schwerpunkte setzen.

Demgegenüber wird der Einstieg rasch abgehandelt und die ersten vagen Attacken, die vom Schummerlicht ein wenig kaschiert werden, sind durchaus okay inszeniert.
Doch die Eindimensionalität der Geschichte bringt im Verlauf auch nicht mehr, als dass immer mal wieder das Auto verlassen oder sich im Rohr versteckt wird, Mittel zur Gegenwehr gesucht werden und gegen Hälfte immerhin mal jemand geholt wird (und das ist ausnahmsweise mal nicht der Polizist auf Streife).

Ansonsten herrscht eine ziemliche Dialoglast. Man munkelt über Rachelegenden und mystische Gegebenheiten und kommt zu dem Schluss, dass die Viecher nicht unbedingt naturgemäß handeln, was hingegen auf die Teens zutrifft, welche viel in die Wege leiten, um die Tiere zusätzlich zu provozieren oder sich selbst unnötig in Gefahr zu bringen.

Entsprechend dümpelt das Geschehen recht einfältig vor sich hin, Bluteffekte sind unterdessen kaum auszumachen, die Kameraarbeit schwankt zwischen experimentell, verwackelt und originell und die Darsteller spornen sich erst im hinteren Teil zu brauchbaren Leistungen an. Dabei entpuppt sich zwar kaum eine Figur als Sympathieträger, doch bei den ganzen Geheimnissen, Intrigen und Rivalitäten sind die Bären ohnehin die sympathischeren Zeitgenossen.

So ist der Streifen selbst eingefleischten Genrefans kaum zu empfehlen, da dem Treiben spätestens zur Halbzeit die Puste ausgeht und aufgrund Ideenlosigkeit immer mehr Probleme der Beteiligten ans Nachtlicht gelangen, während die Bären phasenweise komplett in den Hintergrund rücken.
Das ist alles wenig originell, in nur wenigen Szenen spannend gestaltet und wirkt im Gesamtbild vor allem kaum durchdacht.
Da wirkt die Tragik am Ende fast schon lachhaft…
3,5 von 10

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