Auch im zweiten Teil der „Lethal Weapon“ Saga verwandeln die Profis Riggs und Murtaugh den Brennpunkt L.A. in ein Schlachtfeld.
Es fängt bereits gut mir einer Verfolgungsjagd an: Martin Riggs (Mel Gibson) und Roger Murtaugh (Danny Glover) verfolgen ein verdächtiges Fahrzeug durch L.A. Doch trotz einigen Blechschäden am neuen Wagen von Rogers Frau Trish und diversen Polizeiautos können sowohl der Verdächtige als auch Gangster, die von einer anderen Streife verfolgt wurden, entkommen. Allerdings erbeutet die Polizei einen Kofferraum voll südafrikanischem Geld. Der Anfang bietet wieder typisches „Lethal Weapon“-Feeling. Eine witzige Actionszene mit spektakulären Einlagen (u.a. die Rettung der Gangster via Hubschrauber) und dem typischen „Lethal Weapon“-Humor.
Um weitere Schäden zu vermeiden, werden Riggs und Murtaugh zur Bewachung des Kronzeugen Leo Getz (Joe Pesci) abgestellt. Währenddessen kreuzt der von ihnen Verfolgte bei seinen Auftaggebern auf und wird für den Verlust des Geldes auch prompt mit einem Kopfschuss belohnt. Dabei entsprechen die Bösewichte Arjen Rudd (Joss Ackland) und seine rechte Hand Vorstedt (Derrick O'Connor) dem wahren Nazibild: Adrett gekleidet, mit Scheitel und mit der beleidigenden Bezeichnung „Kaffer“ für Schwarze. So bekommt Murtaugh auch aufgrund seiner Hautfarbe bald Besuch von einigen vermummten Herrschaften, die ihn auffordern sich aus allem rauszuhalten.
Als Riggs und Murtaugh Leo zum ersten Mal aufsuchen, bekommen sie sofort Gesellschaft von einem Killer, der es auf Leo abgesehen hat. Riggs kann den Killer aufhalten, aber dieser entkommt. Von da an ermitteln die stahlharten Profis weiter: Leo hat Drogengeld gewaschen, die Dealer allerdings betrogen und ist so zur Zielscheibe geworden. Bei ihren Recherchen stoßen sie darauf, dass Rudd hinter allem steckt – doch dieser stellt sich als Diplomat heraus...
Die Fortsetzung des Actionklassikers „Lethal Weapon“ lässt die alten Tugenden wieder aufleben und fügt dem Erfolgsrezept wenig neues hinzu. Lediglich nach dem höher-schneller-weiter-Prinzip soll es mehr Action, mehr Humor, mehr Spannung sein.
Der Humor ist etwas klamaukiger geworden als im ersten Teil; trotzdem bleibt er in der Tradition der Serie und ist sehr witzig. Nur das Buddy Element des Originals ist nicht mehr vorhanden, da sich die Partner hier bereits kennen und schätzen gelernt haben.
An Action werden wie im Vorgänger vor allem Shoot-Outs garniert mit wenigen unbewaffneten Fights und Verfolgungsjagden geboten. Wie auch schon im Vorgänger ist die Action recht spektakulär und diesmal etwas höher budgetiert, so dass Riggs und Murtaugh noch mehr Verwüstung hinterlassen dürfen.
Schauspielerisch läuft der Film unter ganz gut. Die Darsteller gehen in ihren Rollen recht gut auf, sei es nun der genervte Captain („Es ist mir furzegal!“) oder der arrogante Bösewicht. Gibson und Glover sind allerdings ein perfektes Team, das auch ohne große Gesten gut kommuniziert (man sehe sich nur die Gesichtsausdrücke in der Toilettenszene an) und in seinem Zusammenspiel darstellerisch Hervorragendes leistet.
Die Bösewichte sind zwar etwas klischeehaft, aber funktionieren gut. Außerdem bietet die „Lethal Weapon“-Serie immer recht abwechslungsreiche Fieslinge von Film zu Film. Ihr Vorgehen, vor allem in ihrem Vergeltungsschlag zum Schluss hin (Stichwort: viele Sympathieträger), sorgt in der Kombination mit der recht derben Action, die auch die Zweckentfremdung von Autotüren und Bolzenschussgeräten einschließt, dafür, dass „Lethal Weapon 2“ der härteste Film der Serie ist.
Die Musik ist in gewohntem „Lethal Weapon“ Stil gehalten und fast komplett instrumental. Stellenweise erinnern die Musikstücke aber auch an „Stirb langsam“, der ja ebenfalls von Joel Silver produziert wurde.
Ob man sich „Lethal Weapon 2“ in der R-rated oder dem DC ansieht, macht wenig aus, da die neuen Szenen im Gegensatz zu denen des ersten Teils zwar nicht langweilig, aber auch nicht übermäßig toll sind. Aufgrund der deutschen Veröffentlichungen dürfte der DC allerdings eher zu finden sein.
„Lethal Weapon 2“ ist eine gute Fortsetzung eines großen Actionklassikers, die wieder mit der typischen Mischung aus Action und Humor unterhält.